Umwelt und Natur haben es Sebastian Vettel (rechts) und Dominic Thiem (links) ganz besonders angetan. Foto: imago/GEPA pictures

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Formel-1-Pilot Sebastian Vettel.

Stuttgart - Das Problem am Ruhestand ist die Frage nach dem neuen Sinn des Lebens. Etwas banaler formuliert: Es gibt nichts zu tun, wenn man kein Hobby hat. Dann wird’s brenzlig. Man geht ohne Beschäftigung seinen Mitmenschen auf die Nerven. Aus diesem Dilemma können nur die üblichen Therapien führen: Spielzeugeisenbahn im Keller, Wanderungen auf der Schwäbischen Alb, Tomaten im Garten.

Der Formel-1-Rennfahrer Sebastian Vettel befindet sich bereits in einer vorruhestandsähnlichen Situation. Bei Aston Martin bekommt der viermalige Weltmeister sein Gnadenbrot als Rennfahrer, und wie er sich so gibt im neuen Auto, raten ihm die Experten schon, den Ruhestand so schnell wie möglich anzutreten. Vettel macht unter Druck mal wieder Fehler, er wirkt ungeduldig und unglücklich – eher bleibt Schalke oben, als dass der Hesse noch einmal Champion wird. Nicht schlimm. Doch mit zarten 33 Jahren hat so ein Rennfahrer bei guter Gesundheit schätzungsweise noch 60 Jahre Ruhestand vor sich, was nichts anderes bedeutet, als dass er stramme 60 Jahre mit ein und derselben Spielzeugeisenbahn spielen muss.

Gut gerüstet

Immerhin: Sebastian Vettel ist gerüstet – er weiß, was er tun wird im Ruhestand. Im Corona-Lockdown hat er sich im Hinblick auf das Thema Ackerbau fortgebildet. „Landwirtschaft interessiert mich“, sagt er. Außerdem hat er unfassbar viele Blumen gepflanzt – mit seinen Töchtern. „Die Mädels waren anfangs dabei, aber dann war ich alleine mit dem Spaten, das war sehr anstrengend“, findet Sebastian Vettel, der spürt, wie einsam sie werden könnten – die nächsten 60 Jahre.