Logan Paul (mit Liza Koshy) bei der Verleihung eines Awards für Internet-Stars in Los Angeles. Foto: AP/Phil McCarten

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Logan Paul, der Gelegenheitsboxer aus dem Internet.

Stuttgart - An Logan Paul scheiden sich die Geister, was nicht bemerkenswert ist, weil der junge Mann einen Youtube-Kanal betreibt und man da nur auffällt, wenn man gelegentlich Grenzen missachtet. So besuchte er einen Wald, in dem sich Menschen häufig umbringen, und stellte Bilder einer (unkenntlich gemachten) Leiche online. Er demonstrierte eine Herzmassage an einem Karpfen, der erstickte, weil er zu lange auf dem Trockenen lag. Auch gesellschaftlich weicht Mister Paul nicht jedem den Fettnäpfchen aus, so wollte er „einen Monat schwul sein“, was die entsprechende Community harsch kritisierte, weil Homosexualität „keine Lebenseinstellung“ sei, die man sich zu- und wieder ablegen könne. Sei’s wie’s ist: Der 25 Jahre alte Social-Media-Mann aus Ohio und Influencer hat rund 22 Millionen Follower, die sich (warum auch immer) an den Videos ergötzen.

Kürzlich hat sich Logan Paul mit dem ehemaligen Box-Weltmeister Floyd Mayweather junior gezofft, virtuell freilich. Mayweather ist jedoch nicht als Mann der Worte bekannt, er ist ein Mann der Fäuste – weshalb sich die Streithähne für einen Schaukampf am 20. Februar verabredet haben. Der in 50 Profifights unbesiegte Ex-Champ gegen den Internetprofi, der erst einmal im Boxring gestanden hat und dabei vor zwei Jahren gegen Youtuber KSI verloren hatte. Nun ist Mayweather kein Kind vor Traurigkeit, er saß wegen körperlicher Gewalt für 90 Tage in Haft – aber irgendwie könnte es passieren, dass man Sympathien für ihn in diesem Duell hegt. Wenn der Influencer Logan Paul unverschämtes Glück hat, legt ihn nur eine Influenza kurz vor dem Kampf flach.