Handballmanager Bob Hanning ist für seinen extravaganten Modegeschmack bekannt. Foto: dpa/Soeren Stache

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Bob Hanning und die Idee mit dem Tanktop

Stuttgart - In Wimbledon lautet der Dresscode für Tennisprofis: Die überwiegende Farbe der Kleidung muss weiß sein. Außerdem gilt in der Filzball-Couture, dass die Damen im Rock oder Kleid anzutreten haben und nicht in einem Catsuit. Im Eiskunstlauf galt für Frauen bis 2004 eine Rockpflicht, die wurde abgeschafft – wie auch der Bikinizwang im Beachvolleyball der Frauen. Diese Vorgabe fiel 2012, dennoch tragen die meisten Ladys weiterhin wenig Stoff auf Sand. Im Golf besteht die Kragenpflicht, es sind Poloshirts und Hemden erlaubt, kurze Hosen sind nur auf Proberunden gestattet. Oberteile mit tiefen Ausschnitte sind für Frauen absolut tabu.

Kleider machen Leute, das weiß auch Frank Bohmann. Der Chef der Handball-Bundesliga möchte mehr junge Frauen in die Hallen locken, er schlägt vor, den Dresscode der Männer zu ändern: Den Handballern sollen enge Tanktops (ärmellose Shirts mit Träger) als Trikots vorgeschrieben werden, womit Bohmann zudem glaubt, das Profil des Sports zu schärfen. Ein Aufschrei der Herren blieb aus, dafür zollte Bob Hanning von den Füchsen Berlin, der kleine Manager mit dem großen Sendungsbewusstsein, dem HBL-Chef seinen Respekt. „Ich finde Querdenken gut“, sagt der 52-Jährige, „warum reden wir nicht über ein Themenfeld, an das noch niemand rangegangen ist?“ Klingt gefährlich. Sehr gefährlich. Bob Hanning möchte womöglich seine modischen Vorlieben einfließen lassen, und die sind äußerst schrill in der Farbe und irre gewagt im Muster – hat er seine Finger mit im Spiel, müssen die Profis garantiert bald auf einem Catwalk einlaufen.