Die Raute hat schon bessere Zeiten erlebt. Foto: imago/Waldmüller

Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: keine Person, sondern der HSV.

Stuttgart - Wir müssen reden! – Ach, du grüne Neune: Wenn ein Dialog schon so anfängt, ist es besser in Deckung zu gehen. Oder man zieht sich ganz warm an. „Wir müssen reden“ impliziert ja, dass sich etwas aufgestaut hat, möglicherweise über Monate, Jahre oder Jahrzehnte hinweg. Nach Dialogen, die mit „Wir müssen reden“ beginnen, sind schon zahlreiche Lebenspartnerschaften beendet worden. „Wir müssen reden“ ist nie ein gutes Zeichen. Bei „Wir müssen reden“ wird es auf einmal furchtbar ernst.

„Hallo HSV, wir müssen reden!“ Das Problem, das wir haben, existiert – mit gaaaanz wenigen Ausnahmen – schon seit 1987. Das sind mal eben 33 Jahre. Damals holten die Rothosen ihren letzten Titel – im DFB-Pokal gegen die Feierabendfußballer der Stuttgarter Kickers. Seither ist alles ganz fürchterlich gewesen. Und da der Hamburger SV es im zweiten Anlauf durch stümperhaftes Nervenflattern nicht geschafft hat, in die Bundesliga zurückzukehren, potenziert sich der Redebedarf ins Unermessliche. Oder man sagt am besten gar nichts mehr dazu.

Es geht ja schon wieder sauber los mit dem Pokaldebakel in Dresden, ausgerechnet am anderen Ende der Elbe. Und dann flippt auch noch ein HSV-Spieler aus und attackiert einen Dresdner Fan. Spricht beim HSV eigentlich keiner mal mit dem anderen Tacheles? Wird dort nie geredet? Wird das Pokal-Aus jetzt etwa so interpretiert, dass sich der HSV jetzt wenigstens voll und ganz auf den Verbleib in der zweiten Liga konzentrieren kann?

Vermutlich ist es so. Dann ist ohnehin jedes Wort eines zu viel.