Nur neun Zentimeter fehlten Alina Rotaru-Kottmann in der „Quali“ zum Sprung ins olympische Weitsprungfinale. Foto: Rumänischer Sportverband (z)

Die Weitspringerin Alina Rotaru-Kottmann nahm an den Olympischen Spielen in Tokio teil. Mit vielen Olympischen Erlebnissen kehrte sie nach Wangen zurück.

Wangen - Müde, etwas vom Pech verfolgt und doch glücklich kam Alina Rotaru-Kottmann am Donnerstagabend auf dem Stuttgarter Flughafen an. Nach fast einem Monat nur mit Kontakt über die Sozialen Medien, konnte sie ihren Mann Max Kottmann in die Arme schließen. Vier erlebnisreiche Wochen – eine Achterbahnfahrt der Gefühle – lagen hinter ihr. Bereits während ihres Trainingslagers in ihrem Heimatland Rumänien erlitt sie eine Fußverletzung. Der Traum von ihren zweiten Olympischen Spielen – die heute 28-Jährige hatte 2016 in Rio de Janeiro Olympialuft geschnuppert – schien in Gefahr. „Aber mein Verband hat mir den Rücken gestärkt. Da ich mich Monate lang vorbereitet hatte, durfte ich nach Japan fliegen, trainieren und die Chance auf die Teilnahme wahren“, sagt Rotaru-Kottmann dankbar. Um sich optimal akklimatisieren zu können, reiste die kleine Trainingsgruppe – darunter ihr Heimtrainer Micky Corucle vom VfB Stuttgart bereits am 17. Juli in Tokio an. Die Rumänin trainiert seit Dezember 2014 in der Stuttgarter Trainingsgruppe, in der sie auch ihren Ehemann, Weitspringer Max Kottmann aus Wangen, kennenlernte. „Ich wäre sicherlich auch nach Tokio gereist, wenn Corona uns nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte“, sagt Max Kottmann. So musste er von Wangen aus mitbibbern, seiner Frau Mut zusprechen und Daumen drücken, dass sie überhaupt ihren verletzten Fuß auf die Anlaufbahn der Weitsprunganlage setzen konnte. „Wegen der Zeitverschiebung mussten wir unsere Chat-Zeiten genau absprechen. Wenn ich nach meinem Training am Nachmittag mit Alina gesprochen habe, verabschiedete sie sich bereits zur Nachtruhe“, sagt er lachend.