Drei Jahrzehnte lang hat das Aquatoll Badefreunde aus der Region angezogen. Foto: Aquatoll Neckarsulm/Manfred Kirschner

Die Stadt Neckarsulm will ihr in die Jahre gekommenes Vorzeigebad nicht selbst sanieren. Kommt jetzt der Abriss?

32 Jahre nach der Eröffnung steht das Neckarsulmer Spaßbad Aquatoll vor dem Aus. Der Gemeinderat der 26 000- Einwohner-Stadt im Landkreis Heilbronn hat sich mit großer Mehrheit gegen eine Sanierung des Freizeitbads mit seiner Saunalandschaft ausgesprochen. „Das ist ein schmerzhafter Beschluss für die Stadt, die Besucher und auch für mich persönlich“, sagte der Oberbürgermeister Steffen Hertwig (SPD). Um die geschätzten Sanierungskosten in Höhe von 37,5 Millionen Euro zu finanzieren, wäre man aber im Bäderbereich in ein viel zu hohes Defizit hineingerutscht. „Das können wir uns in dieser Form nicht mehr leisten“, sagte Hertwig.

Letzter Öffnungstag 15. Mai

Am 15. Mai wird nun der letzte Öffnungstag sein. Allerdings wird nicht sofort der Abrissbagger anrollen. Vielmehr werde das einstige Vorzeigebad „in den Dornröschenschlaf versetzt“, wie es der Sprecher der Stadt, Andreas Bracht, formulierte. Noch gibt es Hoffnung, dass das Bad in privater Trägerschaft saniert und wiedereröffnet werden kann. Es gebe erste Kontakte mit möglichen Betreibern, die entweder das ganze Bad oder zumindest den Saunabereich übernehmen wollten, sagte Hertwig. Der Gemeinderat beauftragte die Stadtverwaltung damit, den Markt zu erforschen und ein Interessenbekundungsverfahren einzuleiten. Dabei werde es gewiss auch um die Höhe eines städtischen Zuschusses gehen.