Im Südwesten wird wieder Spargel gestochen. Dieses Jahr beginnt die Saison sehr früh. Warum ist das so?
Das feine Stangengemüse hat in Deutschland viele begeisterte Anhänger. Spargel (Asparagus) aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) wird in Deutschland traditionell ab Mitte April gestochen. In diesem Jahr begann die Spargelernte so früh wie noch nie. In der Region Stuttgart holte manch ein Landwirt die ersten Stangen bereits Mitte März aus dem Boden. "Schuld" daran war der milde Winter, auch der viele Regen trug zum frühen Saisonstart bei. Zu Ende ist die Spargelzeit am 24. Juni.
Wann die Spargelsaison genau beginnt, hängt vom Frühjahrswetter ab. Ein später Wintereinbruch kann den Erntebeginn bis in den Mai hinein verzögern. Das Enddatum für den Verkauf von weißem Spargel ist dagegen fix, denn die empfindlichen Pflanzen brauchen viel Zeit zur Regeneration. Grünen Spargel gibt es häufig bis in den Juli hinein.
Im Südwesten wird Spargel hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut. Die Anbaufläche war in der Vergangenheit geschrumpft. „Der Kostendruck hat in den letzten Jahren in allen Betrieben zugenommen“, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Ostdeutschen Spargel- und Beerenobstanbauer, Jürgen Schulze. Es lasse sich aber kein pauschaler Trend zur Aufgabe von Spargelbauern ausmachen.
Eine solche Entscheidung könne auch betriebsinterne Gründe haben, betonte Schulze. Generell ist der Verband für die neue Saison optimistisch. Erstmals seit Jahren sei der Boden wieder gut durchfeuchtet, die Voraussetzungen für den Spargel optimal. Unabhängig ob die ersten Spargelstangen in Sachsen zu Ostern oder danach gestochen werden können - „die Qualität ist top.“
Anbauflächen und Betriebe werden weniger
Ein Sprecher des baden-württembergischen Agrarministeriums erklärte bereits im vergangenen Jahr: „Es wird davon ausgegangen, dass sich die Reduzierung der Fläche noch bis zu einem gewissen Grad fortsetzen und dann zu einer Stabilisierung führen wird.“ Abzuwarten bleibe, inwiefern der Rückgang der Produktion durch Importe ausgeglichen werde.
Auch die Zahl der Betriebe geht seit Jahren zurück. Waren es 2014 noch 314 Unternehmen, waren es 2022 noch 258, wie der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer berichtet. Im Jahr 2022 wurden seinen Angaben zufolge 9591,5 Tonnen Spargel im Südwesten geerntet. Dem Statistischen Landesamt zufolge sank die Ernte um 11,1 Prozent.
Wetter als wichtiger Faktor
Ob die diesjährige Saison die Spargelbauern im Südwesten zufriedenstellt, hängt von den kommenden Wochen ab. Die Produzenten hoffen - wie in den vorangegangenen Jahren auch - auf milde Temperaturen. Optimal wären zwischen 15 und 20 Grad Celcius.
Spargel wächst in Baden-Württemberg vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Scheint die Sonne auf die Folie, heizt sich die Luft in den Tunneln auf bis zu 50 Grad auf und erwärmt die Erde auf derzeit gut 15 Grad, wie Verbandssprecher Schumacher erläutert. Ab 18 Grad Erdtemperatur wachse der Spargel aus extra angelegten Dämmen besonders gut. Das Gemüse gedeiht in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte.
Info: Spargel
So wächst Spargel
Spargel wächst in Baden-Württemberg vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Scheint die Sonne auf die Folie, heizt sich die Luft in den Tunneln auf bis zu 50 Grad auf und erwärmt die Erde auf derzeit gut 15 Grad, wie Verbandssprecher Schumacher erläutert. Ab 18 Grad Erdtemperatur wachse der Spargel aus extra angelegten Dämmen besonders gut. Das Gemüse gedeiht in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte.