Die ersten Gebäude an der Augsburger Straße sind fertiggestellt. Foto: Vonovia /Bernd Eidenmüller (z) - Vonovia /Bernd Eidenmüller (z)

Der Wohnungskonzern Vonovia hat fünf Wohngebäude an der Augsburger Straße saniert und um eine Etage aufgestockt. Mit dem bevorstehenden Abschluss der Arbeiten stehen Mieterhöhungen an.

Untertürkheim I n der Augsburger Straße in Untertürkheim stockt das Bochumer Wohnungsunternehmen Vonovia fünf bestehende Gebäude um jeweils eine Etage auf. Acht der insgesamt 20 Einheiten sind seit Ende des vergangenen Jahres fertig, die ersten fünf Wohnungen auch schon vermietet. Die Rest befinde sich noch im Innenausbau und soll im Lauf des Frühjahrs fertiggestellt werden, sagt eine Sprecherin des mit mehr als 400 000 Wohnungen bundesweit größten Immobilienunternehmens, das allein in Stuttgart rund 4600 Wohnungen betreut. Die durchschnittliche Kaltmiete für den Erstbezug liegt nach Firmenangaben bei rund 14 Euro pro Quadratmeter.

Die Häuser sind kaum wiederzuerkennen: Vonovia hat die Dachgeschosse der aus den frühen 1960er-Jahren stammenden Gebäude abgetragen und im Anschluss je Block um ein neues Stockwerk in Holzbauweise ergänzt. So entstanden 20 zusätzliche Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen, die eine Grundfläche von 65 bis 85 Quadratmeter aufweisen. Für die Region Stuttgart ist die serielle Dachaufstockung in modularer Bauweise ein Novum, bundesweit aber hat der Wohnungskonzern dies schon häufiger praktiziert. Seit 2017 sind nach Firmenangaben auf diese Weise knapp 500 neue Wohnungen geschaffen worden. „Mit wachsender Intensität“, fügt die Sprecherin hinzu.

Der Dachausbau ist Teil einer umfangreichen Sanierung der Untertürkheimer Wohnblöcke, die im Sommer 2018 begonnen hatte. Aufzugstürme wurden außen angesetzt, Fenster, Türen und Fassaden erneuert, Balkone renoviert. Noch immer wird in und an den Gebäuden gewerkelt. „Die Arbeiten an den Häusern inklusive der übrigen Aufstockungen sollen planmäßig bis Ende März, Anfang April fertig gestellt sein“, sagt die Vonovia-Sprecherin. Die Landschaftsgärtner werden parallel in den Außenanlagen tätig sein. „Wir erstellen unter anderem Parkplätze, Fußwege und Spielplätze und kümmern uns um die Begrünung.“ Insgesamt werden mehr als neun Millionen Euro investiert.

Die Sanierung hat den Bewohnern der Gebäude einiges abverlangt – alle Arbeiten erfolgten über fast zwei Jahre hinweg in bewohntem Zustand. Es gab viele Klagen über Lärm und Dreck. Die Betroffenen sollen eine Entschädigung für die entstandenen Beeinträchtigungen erhalten. „Das haben wir unseren Mieterinnen und Mietern zugesagt und informieren sie darüber nach Abschluss der Arbeiten“, betont die Vonovia-Sprecherin.

Gleichzeitig stehen den teils langjährigen Bewohnern der früheren Eisenbahnerwohnungen sanierungsbedingte Mieterhöhungen ins Haus, die abhängig von der bisherigen Miethöhe unterschiedlich ausfallen werden, heißt es seitens des Unternehmens. Die genaue Höhe der künftigen Miete könne man erst errechnen, wenn die Modernisierung abgeschlossen sei. Bislang hätten nur die Bewohner der Gebäude, die bereits fertiggestellt seien, entsprechende Bescheide erhalten, sagt die Vonovia-Sprecherin. Der Wohnungskonzern, der immer wieder wegen massiver Aufschläge in der Kritik steht, beteuert: „Wir erhöhen die Miete nach Modernisierungen grundsätzlich um höchstens zwei Euro pro Quadratmeter.“ Die Sprecherin verweist darauf: „Das ist eine freiwillige Kappung von Vonovia.“