Demnächst wird ein Entwurf zur Umgestaltung der Grünfläche an der Enzstraße vorgestellt. Foto: /Edgar Rehberger

2017 wurde Münster ins Bund-Länderförderprogramm Soziale Stadt aufgenommen. Das Stadtteilmanagement gab in seinem Jahresbericht einen Überblick, was seitdem passiert ist. Erste Projekte wurden angestoßen.

Münster - Für Bezirksvorsteherin Renate Polinski ist die Soziale Stadt eine Herzensangelegenheit. „Ich bin froh, dass wir in Münster etwas bewegen können.“ Was bislang in Gang gesetzt wurde und noch vorgesehen ist, berichteten Andreas Böhler vom Stadtteilmanagement und Franziska Laue vom Amt für Stadtplanung und Wohnen im Bezirksbeirat. Das Gebiet Münster Ortsmitte mit einem 25,1 Hektar großen Sanierungsgebiet wurde 2017 ins Bund-Länderprogramm Soziale Stadt mit einem Förderrahmen von drei Millionen Euro aufgenommen. Es hat eine Laufzeit bis 2026. Vorbereitende Untersuchungen ermittelten einen Förderbedarf von 11,24 Millionen Euro. Der Verfügungsfonds für bürgergetragene Projekte beträgt jährlich 7500 Euro. „Das Stadtteilmanagement begann 2018 mit der Arbeit“, so Böhler.

Aufwertung des Stadtbezirkes

Die strategischen Ziele seien dabei die städtebauliche Aufwertung des Stadtbezirkes, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Mobilität im öffentlichen Raum, die Stärkung des Zusammenlebens und Miteinander der Bewohnerschaft. „Da wollen wir Impulse setzen und sind offen für Ideen, die wir gerne unterstützen.“ Schwerpunkte im ersten Jahr waren laut Böhler die Bürgerbeteiligung – es gab unter anderem einen Rundgang im öffentlichen Raum, bei dem viele Rückmeldungen gesammelt und zum Teil schon umgesetzt wurden. Er soll wiederholt werden – und Öffentlichkeitsarbeit. „Das ist ein ganz wichtiger Punkt.“ Mit auf den Weg gebracht wurden investive Maßnahmen zur Umgestaltung der Freibergstraße und die Gestaltung des Alten Friedhofes in der Enzstraße. Diese Maßnahmen befinden sich derzeit in der Planungsphase. Zum Alten Friedhof werde es demnächst einen Entwurf geben. „Wir werden weiter nachbohren“, versprach Böhler, „bei Themen, die schon lange auf der Agenda sind“. Er denkt dabei an den Steg über die Bahngleise und den Bahnhof. „Da passiert derzeit nicht viel.“

Bürgergremium setzt Impulse

Im vergangenen Jahr konnte sich das Team des Stadtteilmanagements beim Weihnachtsmarkt präsentieren und vorstellen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten Veranstaltungen und Termine in diesem Frühjahr nicht oder nur in alternativer Form durchgeführt werden. So wurden die Treffen des Bürgergremiums – Böhler: „Eine gute Gruppe, die Impulse setzen kann“ – virtuell mittels Telefon-/Videokonferenz durchgeführt. Ins Leben gerufen wurde der Mal- und Fotowettbewerb „Münster blüht“, zu dem bis Ende Juli Bilder und Fotos eingereicht werden können. Geplant sind unter anderem eine Veranstaltung „Geschichten vom Alten Friedhof“ zusammen mit dem Arbeitskreis Historisches Münster, bei dem auch die Neugestaltung des Spielplatzes vorgestellt werden soll, gegebenenfalls mit einer Mitmachbaustelle und einem Eröffnungsfest. Vorangebracht werden sollen Ideen zur Stärkung der Nahversorgung. „Das sind Gelder beantragt worden.“ Das Stadtteilmanagement werde sich weiter bei Veranstaltungen einbringen und mitwirken, sowie Kooperationen und Netzwerke stärken.

Nahversorgung soll gestärkt werden

Vertrag bis 2022 verlängert

Mit den drei Millionen Euro aus dem Bund-Länder-Topf werden das Stadtteilmanagement, Maßnahmen zur Modernisierung, nicht-investive Förderungen wie Qualität der Nahversorgung und Liegenschaften wie die Gestaltung der Grünfläche am Alten Friedhof und Umgestaltung der Freibergstraße unterstützen, führte Stadtplanerin Laue aus. Der Bezirksbeirat nahm den Bericht zustimmend zur Kenntnis und befürwortete die Weiterbauftragung des Instituts Weeber + Partner als Stadtteilmanagement bis 2022. Auch der Ausschuss für Stadtentwicklung und Technik votierte diese Woche dafür. Die laufenden investiven Maßnahmen sollen im Rahmen der offenen Bürgerbeteiligung begleitet und begonnene Beteiligungsprozesse weiter verankert werden.