Prinz William und Prinzessin Kate sitzen auf ordentlich Heu, pardon, Stroh. Foto: imago images/i Images/Pool / i-Images

Dank des jährlichen Sovereign Grant Reports weiß man über die Finanzen der Windsors ziemlich gut bescheid. Die Royals sitzen auf vollen Kassen – aber die bröckelnden Gemäuer wollen saniert werden.

Was verdient ein König? Dank des jährlichen „Sovereign Grant Report“ wissen wir das ziemlich genau. Die britischen Royals dürfen sich im kommenden Jahr über einen ordentlichen Geldsegen freuen. Wie aus dem jährlichen Finanzbericht des Königshauses hervorgeht, steigt der Betrag, der König Charles III. (75) und seiner Familie für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben zusteht, um 45 Millionen auf rund 130 Millionen Pfund (etwa 155 Millionen Euro).

Hintergrund ist, dass die Einnahmen des sogenannten „Crown Estate“ kräftig gestiegen sind. Dabei handelt es sich um ein Portfolio an Land- und Immobilienbesitz sowie die Rechte an der wirtschaftlichen Nutzung des Festlandsockels um die britische Küste. 

Nach diesen Einnahmen richtet sich der als „Sovereign Grant“ bezeichnete Topf, mit dem die britischen Royals ihre Residenzen im Schuss halten und etwa offizielle Auslandsreisen finanzieren. Für das Königshaus ist der „Sovereign Grant“ eine Art Grundvergütung. Die Regierung hatte dieses Finanzierungsmodell im Jahr 2012 geschaffen. Die Höhe des „Sovereign Grants“ errechnet sich nach den Gewinnen des „Crown Estate“.

Vor allem der Ausbau von Offshore-Windparks in der Nordsee brachte zuletzt enorme Summen ein. Der Anteil, der für die Royals bestimmt ist, wurde daher kürzlich auf 12 Prozent gesenkt. Trotzdem steigt der Betrag, den sie zur Verfügung haben.

Die Krönung verschlang fast eine Million Euro

Ausgaben haben die Royals natürlich auch. Besonders ein Event schlug zuletzt kräftig zu Buche: König Charles’ Krönung kostete den Palast 800.000 Pfund (rund 950.000 Euro) - wobei aber die Kosten für Sicherheit durch die Polizei und Teilnahme des Militärs noch gar nicht eingerechnet sind. 

Auch offizielle Auslandsreisen der Windsors belasteten das Budget: Am teuersten kam den britischen Steuerzahler der Staatsbesuch des Königspaars in Kenia zu stehen. Für Charterflug und sonstige Ausgaben fielen mehr als 166.000 Pfund (knapp 200.000 Euro) an.

Das zusätzliche eingenommene Geld soll vor allem in die seit Jahren laufende Renovierung des Buckingham Palace fließen, hieß es vom Königshaus. Seit Jahren wird das überall bröckelnde Schloss saniert.

Was König Charles ansonsten mit dem Überschuss anfängt? Auf der Wunschliste für dieses Steuerjahr stehen bei den Windsors zwei neue Hubschrauber vom Typ AgustaWestland AW139s, mit denen die Royals zu ihren zahlreichen offiziellen Terminen reisen wollen. Sie sollen zwei in die Jahre gekommene Sikorsky-Helikopter ersetzen.

Prinz William nahm in den vergangenen zwölf Monaten rund 23 Millionen Pfund durch die Duchy of Cornwall ein, wie aus einem separaten Bericht hervorgeht. Das sind umgerechnet ungefähr 27 Millionen Euro. Die Duchy sind die Ländereien, die William als Thronfolger und Herzog von Cornwall verwaltet. William führt den Kurs seines Vaters fort, die Duchy nachhaltiger zu machen und investierte in denen von ihm verwalteten Ländereien in Fotovoltaikanlagen, Biomasse-Heizsysteme und Wärmepumpen. 2032 will die Duchy of Cornwall klimaneutral sein.

In dem ziemlich trocken zu lesenden Report sind übrigens immer wieder auch echte Perlen versteckt: So flatterten im Palast sage und schreibe 27.620 Karten mit Genesungswünschen an König Charles III. und seine Schwiegertochter Prinzessin Kate in den Briefkasten.