In Schweden ist das Leben deutlich weniger eingeschränkt als in vielen anderen Staaten. Foto: dpa/Ali Lorestani

In Schweden sind mittlerweile über 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Todesrate liegt deutlich höher als in den Nachbarländern. Schweden geht in der Krise einen Sonderweg mit weniger Einschränkungen.

Stockholm - In Schweden sind inzwischen mehr als 2000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesopfer habe sich binnen 24 Stunden um 84 auf 2021 erhöht, teilte die staatliche Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Insgesamt seien 16.755 Infektionen nachgewiesen worden. Damit ist die Todesrate in Schweden deutlich höher als bei seinen nördlichen Nachbarländern.

Das 10,3-Millionen-Einwohner-Land hat mit deutlich weniger Einschränkungen als andere europäische Länder auf die Corona-Pandemie reagiert. So wurden keine Ausgangsbeschränkungen verhängt. Zu den am weitesten reichenden Maßnahmen in Schweden zählen ein Versammlungsverbot für Gruppen von mehr als 50 Menschen und ein Besuchsverbot in Altersheimen.

Die Gesundheitsbehörde korrigierte am Donnerstag eine Studie über die Entwicklung der Corona-Fallzahlen über den Großraum Stockholm. Die Hauptstadt ist das Epizentrum der Pandemie in Schweden. Der Modellrechnung zufolge sollte der Höhepunkt der Erkranktenzahlen am 15. April mit 86.000 Corona-Infizierten erreicht worden sein. Dabei gingen die Autoren des Berichts von einer hohen Dunkelziffer aus. Tatsächlich sei der Höchstwert bereits am 8. April mit gut 70.000 Corona-Fällen erreicht worden, hieß es nun. 

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„Die Zahl der Infizierten ist immer noch auf einem hohen Niveau, es ist nicht der richtige Zeitpunkt, irgendeine Vorsichtsmaßnahme zu lockern“, erklärte der stellvertretende Staatsepidemiologe Anders Wallensten.