Ganz Deutschland in den Sommerferien - für Reisende bedeutet das nichts Gutes. Die Verkehrsexperten vom ADAC wagen eine Prognose.
Mit Beginn der Sommerferien in Baden-Württemberg Ende dieser Woche heißt es für Reisende, starke Nerven zu bewahren. „Ganz Deutschland befindet sich dann in den Ferien, daher gehen wir im Hinblick auf die Staugefahr vom heftigsten Wochenende des Sommers aus“, sagte der Abteilungsleiter Verkehr & Umwelt beim Autoclub ADAC Württemberg, Holger Bach, laut Mitteilung. „Reisende, die an diesen Tagen auf den Autobahnen im Südwesten unterwegs sind, sollten definitiv mehr Zeit einplanen.“
Erste Ausläufer der Reisewelle dürften sich der Prognose zufolge schon ab Mittwoch auf den Autobahnen im Südwesten bemerkbar machen. Die stärkste Staubelastung wird am Freitag und Samstag erwartet. Im vergangenen Jahr sei der erste Ferienfreitag mit 266 Staustunden der staureichste Tag der gesamten Ferienzeit in Baden-Württemberg und gleichzeitig einer der staureichsten Tage des Jahres gewesen, hieß es. Am ersten Ferienwochenende habe sich die Wartezeit auf den Autobahnen im Südwesten sogar auf 530 Stunden summiert.
Wann auf den Autobahnen weniger los ist
„Zeitlich flexible Urlauber sollten idealerweise im Zeitraum Dienstag bis Donnerstag in der ersten Ferienwoche starten“, riet Bach. „Hier gehen wir von einem deutlich ruhigeren Verkehrsgeschehen auf den Autobahnen aus.“ Wer an das erste Ferienwochenende gebunden ist, sollte Freitag und Samstag jeweils vor 8.00 Uhr oder nach 18.00 Uhr fahren.
Als staugefährdete Strecken gibt der Automobilclub die A5 (Karlsruhe-Basel), die A6 (Mannheim-Heilbronn-Nürnberg), die A7 (Würzburg-Ulm-Füssen/Reutte), die A8 (Karlsruhe-Stuttgart-München) und die A81 (Stuttgart-Singen) jeweils in beide Richtungen sowie den Großraum Stuttgart an. Verschärfend hinzu kämen die derzeit 58 Baustellen auf den Autobahnen in Baden-Württemberg. Hier nennt der ADAC vor allem jene auf der A7 zwischen Giengen/Herbrechtingen und Heidenheim sowie auf der A8 bei Pforzheim.
Auch der Albaufstieg werde sich wieder als Nadelöhr auf dem Weg Richtung Süden erweisen, schätzen die Fachleute. „Vor allem die Blockabfertigung am Gruibinger Tunnel erhöht das Staurisiko“, hieß es dazu. ADAC-Experte Bach sagte voraus: „In diesem Bereich auf der A8 wird es zum Ferienbeginn nicht ohne Stau gehen.“
Hier ist die Staugefahr besonders groß
Wer es einmal über die Landesgrenze geschafft hat, kann aber nicht unbedingt mit Entspannung rechnen: „Die meisten Engpässe im Ausland sind auf der Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Brenner, Karawanken-, Pyhrn- und Gotthard-Route sowie auf den Fernstraßen zu den italienischen, französischen und kroatischen Küsten zu erwarten“, schilderte der ADAC.
Auch die San-Bernardino-Route auf dem Weg nach Italien durch die Schweiz sei zwar seit dem 5. Juli wieder einspurig in beide Richtungen befahrbar. Die Staugefahr bleibe aber auch nach der Wiederöffnung groß. Wer nach Frankreich reist, müsse wegen Grenzkontrollen angesichts der Olympischen Spiele in Paris mit Verzögerungen rechnen.