Die Stadt Korntal-Münchingen stellt beim Regionalverband klar, was sie von den Plänen für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen hält.
Solarparks gern doch – aber nicht auf besten Ackerböden: Diese Auffassung vertritt die Stadt Korntal-Münchingen gegenüber dem Verband Region Stuttgart (VRS), seitdem klar ist, dass es bundesweit neben mehr Windrädern mehr Solaranlagen geben wird, um die Energiewende voranzutreiben.
Bevorzugte Standorte für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sind neben Autobahnen und Bahnlinien. In Korntal-Münchingen hat der VRS ein bis zu 115 Hektar großes Gebiet nördlich und südlich der A 81 ausgemacht – genau dort, wo die Stadt keine Anlagen möchte, weil ihr die Böden zu wertvoll sind, um sie zu opfern. Also hat sie dem VRS Ende März ein Konzept mit Alternativen vorgelegt, verbunden mit der Erwartung, dass der Regionalverband es in seinen Planungen berücksichtigt. Es kam anders. „Keiner der darin definierten Standorte wurde übernommen“, stellte die Stadtverwaltung enttäuscht wie fassungslos fest. Stattdessen befänden sich im Entwurf zwei Vorbehaltsgebiete auf der Gemarkung der Stadt entlang der Autobahn, die flächenmäßig insgesamt rund vier Prozent der gesamten Gemarkung beträfen. „Damit wären wir bezogen auf die Gemarkungsfläche eine der mit Abstand am stärksten betroffenen Kommunen in der Region Stuttgart und deutlich über dem Durchschnitt in Landkreis und Region.“
Der Regionalverband widerspricht der Stadt
Kommunen können zum beschlossenen Planentwurf bis Ende Oktober Stellung nehmen. Was Korntal-Münchingen tut: Auf gut 20 Seiten erläutert die Stadt dem VRS ihre Sicht der Dinge. Unter anderem moniert sie auch, dass das Verfahren zur Teilfortschreibung des Regionalplans „stellenweise wenig transparent“ sei und „die Unterlagen für die Offenlage leider Informationen vermissen lassen, die für eine qualifizierte Befassung von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange von großer Bedeutung wären“. In seiner Sitzung am 24. Oktober, 19 Uhr, berät der Gemeinderat die Stellungnahme.
Der VRS hat betont, man ignoriere nichts. Alles, was während der Beteiligung eingeht – Konzept, Stellungnahme –, werde der Regionalversammlung vorgelegt, ehe sie abwäge.