Fellbach (red) - Werner Rathgeb und Herbert Kugel vom Naturschutzbund (Nabu) Fellbach betreuen seit einem Jahr etwa 180 städtische Nisthilfen in Fellbach. Diese sind verteilt auf den Kappelberg, den alten Friedhof zwischen Rathaus und Schwabenlandhalle, das Lange Tal, das Weidachtal, die Lehmgrube in Schmiden sowie die drei Friedhöfe. Nach Abschluss der Brutsaison 2016 kontrollierten und reinigten die beiden Ehrenamtlichen die Nisthilfen. Dabei zeigte sich, dass 123 Kästen als Nistplatz genutzt wurden. 90 dieser Nisthöhlen waren von Meisen belegt, darunter 15 Blaumeisen, ansonsten überwiegend Kohlmeisen. Auch sieben Kleiber nutzten die Nisthilfen ebenso wie vier Hornissenvölker, wobei drei vermutlich Nachmieter von Vögeln waren. Auffällig waren auf dem Kappelberg und im Weidachtal zahlreiche Siebenschläfer, die 14 Nisthilfen belegten und im frühen Herbst übergangsweise weitere zwölf Kästen bewohnten. Bereits beim Anklopfen geben diese putzigen Bilche, so der „Familienname“ der Tiere, ein warnendes Surren von sich, so dass man sie besser in Ruhe lässt. Die Reinigung dieser Kästen wurde deshalb einige Wochen nach hinten geschoben, da sich die Tiere zum Überwintern einen anderen, vor Frost geschützten Unterschlupf suchen. 42 Nisthilfen waren leer geblieben, die überwiegende Zahl davon im Park der Lehmgrube in Schmiden. Der Nabu vermutet, dass die Höhlenbrüter in diesem Gebiet mangels Nistmöglichkeit seither noch wenig präsent waren und erst nach und nach das neue Angebot finden und nutzen werden. Baubürgermeisterin Beatrice Soltys ist sehr erfreut über den Einsatz des Nabu. „Das ist ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der heimischen Vogelwelt.“ Sie würde sich wünschen, dass auch in privaten Gärten noch mehr Nisthilfen aufgehängt werden.