Julian Leist gibt auf dem Platz immer alles: Hier verteidigt der bisherige Kapitän der SG Sonnenhof Großaspach gegen VfB-II-Stürmer Eric Hottmann. Foto: Baumann

Julian Leist spielt seit 2014 für die SG Sonnenhof Großaspach, zweieinhalb Jahre lang war er Kapitän des Teams. Nun trat er überraschend von seinem Amt beim Fußball-Regionalligisten zurück. Was sind die Gründe?

Grossaspach - Er hatte verletzungsbedingt das eine oder andere Spiel verpasst, zuletzt beim 7:1 des Fußball-Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach gegen FK Pirmasens stand Julian Leist wieder auf dem Platz. Allerdings trug bei diesem Heimspiel am vergangenen Sonntag nicht mehr er die Kapitänsbinde, sondern Kai Gehring, da Stellvertreter Sandro Sirigu auf der Bank saß. Leist war in der Woche zuvor von seinem Amt als Spielführer überraschend zurückgetreten, das er zweieinhalb Jahr lang inne hatte. Der ehemalige Spieler der Stuttgarter Kickers (2002 bis 2008 und 2011 bis 2014) wollte sich zu den Gründen nicht äußern, der SG-Sportdirektor Joannis Koukoutrigas sagt: „Es kam zuletzt viel zusammen bei Julian. Nun will er sich komplett auf seine Leistung auf dem Platz konzentrieren. Er bleibt ein sehr wichtiger Spieler für uns und an seinem Standing auf und außerhalb des Platzes, das er sich in sechseinhalb Jahren erarbeitet hat, wird sich nichts ändern.“

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Leist, der auch schon für den FC Bayern II und 1860 München II am Ball war, gilt als Musterprofi, war zuletzt aber immer wieder einmal angeschlagen und fehlte im Training. Zudem schloss er seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei der Garmo AG in Stuttgart ab und er wurde Papa. Viele Dinge summierten sich offenbar, die zu seiner Entscheidung führten und womöglich war auch rund um den Verein und die Mannschaft von Trainer Hans-Jürgen Boysen nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Jetzt aber will der Innenverteidiger (Vertrag bis 2022) alles dafür tun, dass zumindest der Klassenverbleib gesichert wird. „Wir liegen hinter unseren Erwartungen“, sagt Koukoutrigas, der das jüngste 7:1 gegen Pirmasens als „kleinen Befreiungsschlag“ bezeichnet. Zunächst aber stoppt die Witterung die SG: Das für diesen Mittwoch geplante Spiel gegen Rot-Weiß Koblenz wurde abgesagt.