Anschließend essen die angehenden Priester und Gemeindehelferinnen gemeinsam mit den Mitarbeitern des Seminars zu Mittag. Foto: Horst Haas

Wer zölibatär lebt, hat trotzdem sexuelle Bedürfnisse. In einem Kurs an der Diözese Rottenburg lernen angehende Priester, diese zu erkennen und im Austausch mit Weggefährten einen gesunden Umgang damit zu finden.

Rottenburg - Acht erwachsene Männer schauen den Kursleiter erwartungsvoll an. Acht Priesteramtskandidaten, die sich für ein zölibatäres Leben entschieden haben, sollen in den folgenden Stunden und Tagen über ihre Sexualität sprechen. Ein Drahtseilakt für den Pastoralpsychologen Joachim Schlör, der selbst verheiratet ist. Er versucht es mit dem Märchen „Das tapfere Schneiderlein“, das ein ungezügeltes Wildschwein in eine Kapelle lockt und zu bändigen versucht. Schlör hofft, eine „Folie“ zu haben, um über Triebe und Kirche nachzudenken. Es geht gründlich schief.