Man müsse schauen, ob der Ausschuss den Vorgang kläre oder nicht, sagte Winfried Kretschmann am Dienstag. Foto: IMAGO/Mandoga Media/IMAGO/MANDOGA MEDIA

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung gegen einen führenden Polizisten. Winfried Kretschmann verweist auf das Innenministerium.

Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen einen hochrangigen Polizisten steht Innenminister Thomas Strobl (CDU) wegen der Herausgabe eines Anwaltsschreibens zwar heftig in der Kritik - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Vorgänge, zu denen am Mittwoch auch der Innenausschuss tagt, aber nicht bewerten.

Das sei eine Angelegenheit des Innenministeriums, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Man müsse schauen, ob der Ausschuss den Vorgang kläre oder nicht. „Ich bin da erst sehr spät zuständig.“ Kretschmann sagte, Strobl habe ihn „sehr kursorisch“ informiert, bevor die „Stuttgarter Zeitung“ über den Fall berichtet hatte. Das habe er zur Kenntnis genommen.

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Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit November wegen des Verdachts der sexuellen Belästigung gegen einen führenden Polizisten Baden-Württembergs. Der Mann soll eine Hauptkommissarin in einem Videochat mit seinen Vorstellungen sexueller Praktiken belästigt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Weil das Schreiben eines Rechtsanwalts des beschuldigten Polizisten an das Innenministerium an die Öffentlichkeit gelangte, wurde die Staatsanwaltschaft auch in der Sache aktiv. Das Innenministerium hatte eingeräumt, das Schreiben „in Abstimmung mit der Hausspitze gegenüber einem einzelnen Journalisten“ öffentlich gemacht zu haben. Die Opposition wirft Strobl die Weitergabe von Dienstgeheimnissen an die Presse vor.