Auch das SEK war im Einsatz. (Symbolbild) Foto: imago//Justin Brosch

Ein 96-Jähriger schießt in NRW viermal auf seine Tochter. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass er sich gegen einen Umzug ins Pflegeheim wehren wollte. Auch das SEK war im Einsatz.

Ein 96-Jähriger hat in Selm im Kreis Unna in Nordrhein-Westfalen am Donnerstag vier Schüsse auf seine 53-jährige Tochter abgegeben und sie dabei schwer verletzt. Wie die Dortmunder Staatsanwältin Maribel Andersson auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf berichtete, gebe es Hinweise auf einen Streit darüber, ob der hochbetagte Senior ins Pflegeheim geht.

Der Mann sei im Besitz eines Waffenscheins gewesen - drei seiner vier Schüsse aus der scharfen Waffe hätten die Tochter getroffen, mit zwei Durchschüssen durch den Oberschenkel und einen Streifschuss an der Schulter. Die 53-Jährige sei bereits operiert worden und werde in Kürze vernommen, sagte die Staatsanwältin. Lebensgefahr habe nicht bestanden.

SEK war im Einsatz

Die Tochter habe zu Nachbarn flüchten können, die Polizei und Rettungskräfte alarmiert hätten. Ein Spezialeinsatzkommando sei eineinhalb Stunden lang vor dem Haus postiert gewesen bis der Mann dazu gebracht werden konnte, freiwillig herauszukommen.

Ein psychiatrischer Sachverständiger soll nun untersuchen, ob der 96-Jährige voll schuldfähig ist. In dem Fall werde sie einen Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragen, erklärte die Staatsanwältin. Andernfalls gehe es um eine Unterbringung in der Psychiatrie, falls der Mann als gefährlich eingestuft werde.