Fellbach (red) - Seit 1. Juni gilt in Fellbach ein neuer Mietspiegel. Er gibt das aktuelle Mietpreisgefüge für frei finanzierte Wohnungen wieder - differenziert nach Baujahr, Größe, Lage und Ausstattung der Wohnung. Gegenüber dem seit dem 1. September 2015 gültigen Mietspiegel sind die Vergleichsmieten um durchschnittlich 1,8 Prozent gestiegen. Aufgestellt wurde der neue Mietspiegel in Zusammenarbeit der Stadtverwaltung mit dem Mieterverein Fellbach und Umgebung sowie Haus und Grund Fellbach. Wohl zum letzten Mal, wie Baubürgermeisterin Beatrice Soltys erklärt. Denn das Land will Kommunen ab einer bestimmten Größe gesetzlich zur Aufstellung sogenannter qualifizierter Mietspiegel verpflichten. Das würde für Fellbach die Erhebung umfangreicher Daten bedeuten - und einen bürokratischen Mehraufwand.

Fellbach sei ein sehr gefragter Standort, weiß Ulf Krech von Haus & Grund Fellbach. Für ihn ist der Mietspiegel ein gelungenes Instrument und eine gute Orientierungshilfe für Vermieter und Mieter bei Mieterhöhungen. Roswitha Stahl vom Mieterverein Fellbach und Umgebung kann mit dem neuen Mietspiegel zwar gut leben. Das Grundproblem des Wohnungsmarktes spiegele der Mietspiegel freilich nicht wieder. Viele Menschen und Familien täten sich schwer, angemessene und bezahlbare Wohnungen in Fellbach zu finden. „Das Wohnungsproblem ist längst mitten in der Gesellschaft angekommen“, bestätigt Soltys. Dies zeige sich auch daran, dass nach den neuesten Regelungen rund 50 Prozent der Fellbacher Familien einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein hätten. Die grundlegenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt könne auch die von der Stadt gestartete Wohnungsoffensive nicht ändern, weiß Soltys.

Der Mietspiegel kann auf www.fellbach. de im Bereich Stadtentwicklung und dort unter Planen & Bauen abgerufen werden.