Zu Hause bei Gisela und Thomas Waizenegger hängen überall Fotos von Kim – sie ist tot, aber immer noch jeden Tag präsent. Foto: dpa/Robert Parigger, Reiner Pfisterer

Im Tiroler Skigebiet Sölden sterben bei einem Seilbahnunglück am 5. September 2005 neun Menschen – darunter auch die 14-jährige Kim. Ihre Eltern Gisela und Thomas Waizenegger aus Tuttlingen sprechen zum 15. Jahrestag über die Folgen des Verlustes.

Tuttlingen - Sie haben sich nicht einmal mehr umarmt, kein fester Blick, kein Innehalten. Gisela Waizenegger erinnert sich noch genau an jene Minuten, als sie ihre 14-jährige Tochter zum letzten Mal gesehen hat. „Kim rannte durch den Flur und trug einen blauen Bademantel, alles ging zack, zack.“ Ein Sonntagmittag, Viertel vor 12 Uhr, sie hatte morgens Pizza gebacken, um sie ihrer Tochter Kim und dem drei Jahre älteren Sohn Dennis als Vesper mitzugeben. Die Sporttaschen waren gepackt, die Hobbyskirennfahrer sollten zu Hause in Tuttlingen abgeholt werden – zur Skifreizeit in Tirol. Wo andere Anfang September noch baden gehen, startet am Gletscher die Saison.