Die Eselspinguine mussten wie alle anderen Tiere des Konstanzer Sealifecenters für die Sanierung umziehen. Foto: Sealife Konstanz/Patrick Seeger

Gerade erst saniert, ist der Berliner Aquadom plötzlich geborsten. Auch in Baden-Württemberg ist Sealife vertreten. Und auch dort wird gerade umgebaut.

Auch in Baden-Württemberg ist das Unternehmen Sealife, dessen Aquadom in Berlin der Nacht zum Freitag geborsten ist, mit einem Großaquarium vertreten. 1999 öffnete in Konstanz, zwischen Hafen und Schweizer Grenze, eines der ersten Sealifecenter in Deutschland. Mehr als 200 000 Menschen besuchen es jährlich. Nach 23 Jahren ist es allerdings in die Jahre gekommen. Seit September wird es saniert. Die Ausstellung ist gegenwärtig geschlossen. Die Wiedereröffnung ist zum Beginn der Frühjahrssaison geplant.

Mehr als 3500 Tiere mussten vorübergehend umziehen. Sie wurden nach Angaben des Betreibers an anderen Sealife-Standorten in Deutschland und Frankreich untergebracht. Denn die Sanierung eines Großaquariums ist nicht einfach. Um die Aquariumsscheiben auszutauschen, die heute meist aus Acrylglas bestehen, muss das komplette Wasser abgelassen werden. In Konstanz fasst das größte Becken 320 000 Liter. Das Salzwasser nagt auch am Gebäudebestand. Zudem hinterlassen auch die Tiere ihre Spuren. So haben die Schildkröten mit ihren Panzern Kratzer in die Plexiglasscheiben ihres Geheges gerubbelt.

Aquarien der Wilhelma sind viel kleiner

Im Zuge der Sanierung soll das Gebäude, das von außen ein wenig einem Kreuzfahrtschiff ähnelt, auch umgebaut werden. Dabei ist auch eine energetische Sanierung geplant. Die Beheizung der Becken verschlingt viel Geld. Auch auf das Tierwohl bezogen soll es Verbesserungen geben, hieß es.

Auch viele Zoos in Baden-Württemberg verfügen über Aquarien. Sie sind allerdings lange nicht so groß, was auch technische Gründe hat. So entstand die Aquariumsabteilung in der Stuttgarter Wilhelma in den 1960er Jahren. Damals war der Einbau riesiger Fensterscheiben wie in den heutigen Großaquarien, die das Gewicht entsprechender Wassermengen aushalten, noch nicht möglich – oder es hätte zumindest kein Versicherer eine Police angeboten. Das größte Becken fasst daher gerade mal 17 000 Liter. Das ist kein Vergleich zu den eine Million Litern, die sich in Berlin auf die Straße ergossen haben.