Geschlossen bis Oktober: das Hallenbad in Sonnenberg. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Freibadsaison ist vorbei, jetzt geht’s in die Hallenbäder. Nicht so in Sonnenberg. Das dortige Hallenbad öffnet frühestens am 7. Oktober. Drei Wochen später als geplant. Das sorgt für Unmut.

Die Leserbriefschreiberin ist empört: „Wie kann es sein, dass das Hallenbad Sonnenberg monatelang geschlossen ist und der Öffnungstermin am 16. September wegen Wartungsarbeiten nicht eingehalten werden kann?“ schrieb sie: „Der Termin wird um drei Wochen verschoben. Dies ist mehr als ärgerlich. Bereits bezahlte Kurse können nicht starten.“ Am Eingang zum Sonnenberger Hallenbad hängt ein veralteter Schrieb der Stuttgarter Bäder, auf dem es heißt: „Das Hallenbad öffnet am 16. September wieder seine Pforten.“

Das tut es definitiv nicht, wie Jens Böhm, Sprecher der Bäder Stuttgart auf Nachfrage bestätigt: „Wir bedauern diesen Umstand sehr und können den Unmut nachvollziehen“, sagt der Bädersprecher. „Wir würden gerne all unseren Nutzern das Hallenbad Sonnenberg früher zur Verfügung stellen.“ Das aber sei nicht möglich. Bei turnusmäßigen Wartungs- und Revisionsarbeiten seien im August „Risse im Beton der Stützfüße“ festgestellt worden. Zudem habe man undichte Stellen im Dach entdeckt.

„Am 15. August erhielten wir vom Gutachter eine Stellungnahme mit Hinweisen auf die zwingend erforderlichen Sofortmaßnahmen“, erläutert Böhm. Anfangs sei man noch zuversichtlich gewesen, den Starttermin am 16. September halten zu können. Die ausgewählte Betonsanierungsfirma habe sich „aus privaten Gründen“ jedoch außer Stande gesehen, den Auftrag aufzuführen. Bis eine neue Firma gefunden war, verging Zeit „weswegen das Bad leider voraussichtlich erst am 7. Oktober öffnen kann“.

Veralteter Stand Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Sonnenberger Bad, laut offizieller Beschreibung „ein harmonisch in die Landschaft eingefügtes Gebäude mit großem Schwimmerbecken, einem Nichtschwimmerbecken sowie einem Planschbecken für das Baby- und Kleinkinderschwimmen“, bereitet dem Bäderamt schon länger Kopfzerbrechen. Seit 1976 ist es baulich nahezu unverändert. Die ursprünglich für 2019 geplante Sanierung samt Ersatz-Neubau verzögern sich laut Bäderamt um eine ganze Dekade – „bis voraussichtlich 2029“, wie Böhm sagt.

Man behilft sich mit Sofortmaßnahmen

Bis dahin wird improvisiert: „Seit 2013 stehen wir mit einem Gutachter in Kontakt, auf dessen Empfehlung wir regelmäßig eine Untersuchung einzelner Bauteile des Gebäudes durchführen lassen, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten“, sagt Böhm. Dieser ordne – wie jetzt geschehen – gegebenenfalls Sofortmaßnahmen an. Die Alternative hieße Badestopp: „Ohne die Durchführung dieser Sofortmaßnahmen müssen wir das Bad bis zum Ersatzneubau für die nächsten Jahre schließen“, stellt der Bädersprecher klar.

Dass das Hallenbad monatelang geschlossen gewesen sei, wie die Leserbriefschreiberin behaupte, stimme nicht, sagt Böhm: „Wir hatten bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juli noch Schulen, Vereine und Drittanbieter für Schwimmkurse im Bad.“ Auch eine Anmeldung für Kurse im Herbst sei noch nicht möglich gewesen. Offenbar sei bei einem Drittanbieter ein Kurs gebucht, der dann zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden werde.