Menschen und Rettungskräfte bergen in der türkischen Stadt Adana eine Person auf einer Bahre aus einem eingestürzten Gebäude. Ein starkes Beben hat im Südosten der Türkei und in Syrien mehrere Gebäude zum Einsturz gebracht, und es werden viele hundert Opfer befürchtet. Foto: Elifaysenurbay/IHA/AP//pa

Immer wieder bebt die Erde in der Türkei. Jetzt ist es im Süden des Landes zur Katastrophe gekommen. Auch im benachbarten Syrien kollabieren Häuser. Die Opferzahlen steigen stündlich.

Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Südosttürkei erschüttert. Das Epizentrum habe wieder in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul am Montag (6. Februar).

Die Karte gibt einen Überblick, zu den Erdbeben in der Türkei:

Auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde. Die Zahl der Toten in der türkisch-syrischen Grenzregion ist nach den ersten Beben vom Morgen auf mehr als 1400 gestiegen.

Allein in der Türkei kamen 912 Menschen ums Leben. Mehr als 5300 Menschen seien verletzt worden, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Mehr als 2400 Menschen seien aus den Trümmern gerettet worden.

In der Erdbebenregion ist es bitterkalt

n den betroffenen Provinzen herrschen zurzeit Minusgrade, in einigen Gegenden schneit es. Das Erdbeben mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras hatte die Südosttürkei am Montagmorgen (6. Februar) erschüttert.

Der türkische Katastrophendienst Afad korrigierte am Mittag die Stärke des Hauptbebens von 7,4 auf 7,7. Das Epizentrum lag nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad in der Provinz Kahramanmaras nahe der syrischen Grenze. Ein weiteres Beben der Stärke 6,6 sei kurz darauf in der Provinz Gaziantep gemessen worden.

Türkei bittet um internationale Hilfe

Nach Angaben des türkischen Innenministeriums waren mehrere Provinzen betroffen. Gebäude seien eingestürzt. Rettungsteams aus dem ganzen Land würden zusammengezogen. Man habe zudem die Alarmstufe vier ausgerufen und damit auch um internationale Hilfe gebeten. Es sei zu insgesamt 22 teils starken Nachbeben gekommen.

Erdogan schrieb auf Twitter, „wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen“.

Info: Erdbeben in der Türkei

Türkei
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr.

Erdbeben
Bei einem der folgenschwersten Beben der vergangenen Jahre kamen im Oktober 2020 in Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Im Jahr 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17 000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.