Schweres Unwetter in Istrien wie hier in Rovinj: Touristen müssen sich vor den starken Winden und Sturzfluten vom Himmel in Gebäuden in Sicherheit bringen. Foto: Imago/Pixsell

Die Region Istrien in Kroatien ist von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Eine Fähre sank bei Zadar. Passagiere und Crew konnten gerettet werden.

Überflutete Straßen und Orte, verwüstete Campingplätze, entwurzelte Bäume, gekenterte Schiffe: Eine Gewitterfront mit heftigen Sturmböen hat am späten Montagnachmittag (16. Juni) an der bei Touristen bislang so beliebten kroatischen Küste schwere Schäden angerichtet.

Küstenstadt Rovinj schwer getroffen

Laut Berichten zogen die Gewitter zuerst zuerst über die Westküste von Istrien, bevor sie dann nach Südosten weiterzogen. In Rovinj wurden Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 Kilometern in der Stunde gemessen.

Laut Berichten von Einheimischen habe sich das Unwetter in Richtung Südwesten ausgebreitet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Demnach seien auch zahlreiche Schiffe an der Küste gekentert, Bäume wurden entwurzelt. Auf Campingplätzen wurden viele Urlauber überrascht.

Großalarm: Fähre vor Zadar gesunken

Gegen 22 Uhr wurde Großalarm ausgelöst. Eine Fähre der Linie Sali-Zadar war vor der Küstenstadt Zadar in Seenot geraten und gesunken. Die 38 Passagiere und fünf Besatzungsmitglieder an Bord des Katamarans „Melita“ konnten gerettet und sicher in den Hafen von Gaženica transportiert werden. Als mögliche Unfallursache gibt der Kapitän der Fähre einen plötzlichen Wassereinbruch an.

In weiteren Videos zeigt sich die Kraft, mit der der Sturm am Montag die Küste erreichte. Große Schirme entlang der Strandpromenaden wurden mühelos weggeweht. Zudem kam es offenbar zu Überschwemmungen, und kleinere Boote liefen auf Grund. Offizielle Informationen über Verletzte oder Tote lagen zunächst nicht vor.

„24sata“-Online zufolge kam es vor allem in Rovinj zu dramatischen Szenen.

Notrufzentrale völlig überlastet

Die Notrufzentrale in Pazin war aufgrund des Sturms völlig überlastet. Innerhalb kürzester Zeit gingen mehr als 180 Notrufe ein. Mehrere Menschen wurden durch umgestürzte Bäume verletzt. Alleine aus Rovinj mussten sieben verletzte Personen ins Krankenhaus Pula eingeliefert werden. Die Rettungskräfte sind weiterhin mit einem Großaufgebot im Einsatz.