Keine Luftverkehrsteuer mehr ab 1. Juli – das kündigte die Regierung an. (Symbolbild) Foto: dpa/Silas Stein

In Schweden wird es ab Juli keine Steuer mehr auf Flugtickets geben. Das teilte die schwedische Regierung am Dienstag mit. Schwedische Fluggesellschaften sollten wettbewerbsfähiger werden, so Regierungschef Ulf Kristersson.

Schwedens Regierung hat angekündigt, die Steuer auf Flugtickets wieder abzuschaffen. Ab 1. Juli 2025 soll die Gebühr entfallen, wie der konservative Regierungschef Ulf Kristersson am Dienstag sagte. Er begründete den Schritt mit einer nötigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der schwedischen Fluggesellschaften. Die Abschaffung der Steuer sei „langfristig vereinbar mit der Klimapolitik“ und erlaube auch weiterhin, „in einem sehr weitläufigen Land“ zu reisen, betonte er. 

Die Steuer war 2018 von der damals regierenden Mitte-Links-Regierung eingeführt worden. Die Höhe hängt von der Entfernung ab. 

Steuer in Deutschland erst im Mai erhöht

Wirtschaftsministerin Ebba Busch betonte, nur eine Minderheit von Staaten in der EU habe eine Luftverkehrsteuer. Dazu gehört Deutschland - hierzulande war die Steuer erst im Mai um rund 25 Prozent erhöht worden. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hatte erst Anfang August kritisiert, dies sei der Hauptgrund dafür, dass sich der Passagierluftverkehr in Deutschland nicht so schnell von der Corona-Krise erhole wie in anderen europäischen Ländern.   

Wirtschaftsministerin Ebba Busch spricht sich für eine Abschaffung der Steuer aus. Foto: www.imago-images.de/Claudio Bresciani/TT

In Schweden hatte Kristerssons Minderheitsregierung 2022 die Sozialdemokraten abgelöst; er ist im Parlament auf die ultrarechten Schwedendemokraten angewiesen. Die Regierung hatte zunächst angekündigt, die Luftverkehrsteuer zu halbieren - nun fällt sie ganz weg. 

Empörung seitens Umweltorganisationen

Umweltorganisationen reagierten empört. Die Regierung gebe damit „komplett“ ihre Klimapolitik auf, sagte Daniel Kihlberg von der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz der Zeitung „Aftonbladet“. Der schwedische Klimaschutzrat - ein Expertengremium zur Beratung der Regierung - hatte bereits im März moniert, dass die Regierung mit Maßnahmen wie einer niedrigeren Kraftstoffsteuer die Klimaziele des Landes gefährde.