Wertvolle Ware: Schutzmasken und -kleidung wird auf dem Weltmarkt knapp. Foto: dpa/Andrew Milligan

Eine kleine Firma aus Waldbronn behauptet sich auf dem überhitzten Weltmarkt, um Pflegekräfte und Ärzte in Baden-Württemberg mit Masken und Schutzkleidung zu versorgen. Dabei geht es zuweilen abenteuerlich zu.

Stuttgart - Die Geschichte klingt zu surreal um wahr zu sein. Kim Eisenmann und Sven Häuser entwickeln und vertreiben mit ihrer Firma Twinvay Produkte wie den K.O.-Tropfen-Test. Ende Februar, als das Coronavirus scheinbar noch nicht in Deutschland angekommen war, aber in anderen Ländern bereits wütete, saß das Gründerpaar zusammen, hörte Nachrichten. „Svens Mama arbeitet als Krankenschwester in Baden-Württemberg, wir überlegten, was wir tun können, um sie und andere in diesem Bereich zu schützen“, erinnert sich Kim Eisenmann. Zum Teil auch aus Neugier hörten sie sich dann in ihrem Netzwerk um, das sie sich seit ihren Anfängen als Start-up aufgebaut haben. Die Badener verfügen über eine europaweite Vertriebsstruktur und Kontakte zu Produktionsstätten in Deutschland und China. Da der Absatz ihres Hauptprodukts eng an Parties und Festivals gekoppelt ist, die durch Ausgangssperren bis auf weiteres zum Erliegen gekommen sind, erschlossen sich die beiden ein neues Sortiment. „Wir haben uns mit einem Bekannten zusammengetan, der als Bestatter bereits seine Ausrüstung in China bezieht.“ Außerdem kam ein Geschäftskontakt aus Frankfurt mit ins Team, dessen Onkel medizinische Produktionsstätten in Asien betreibt, sowie Serkan Akkus – ein Experte für Verpackung und Logistik aus Meßkirch – sowie Michael Berg, der in Asien auf die Produzenten zugeht.