Es ist seit längerem bekannt, dass die gewaltbereiten Gruppierungen, die hinter einer Reihe von Schießereien stecken, auch Kriegswaffen besitzen. Nun kam erneut eine zum Vorschein – die dritte insgesamt. Was ist bekannt?
Mit einem Handgranatenwurf auf dem Friedhof in Altbach (Kreis Esslingen) ist es im Sommer 2023 offenkundig geworden: Die gewaltbereiten Gruppierungen, die sich seit zwei Jahren blutige Auseinandersetzungen liefern und dabei auch Schusswaffen verwenden, verfügen auch über noch schlimmere Waffen. Der Anschlag war mit einer Handgranate aus dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien verübt worden.
Erneut ist nun eine Handgranate aufgetaucht, die mit den multiethnischen gewaltbereiten Gruppierungen in Verbindung gebracht wurde. Sie wurde bei Schorndorf nahe an einer Bundesstraße gefunden – ein für die Polizei besorgniserregender Ort für einen Sprengkörper dieser Gefährlichkeit. Zwei Männer im Alter von 25 und 28 Jahren werden verdächtigt, sie dorthin gebracht und versteckt zu haben. Die Wohnung des 28-Jährigen wurde nun durchsucht. Der 25-Jährige sitzt bereits in Untersuchungshaft. Davor soll sie ein 55-jähriger Mann besessen haben. Er sitzt ebenfalls schon in U-Haft. Denn im Oktober war eine Handgranate bei Bad Überkingen (Kreis Göppingen) gefunden worden, die er ebenfalls besessen haben soll. Auch der 25-Jährige soll damit in Verbindung stehen. Insgesamt sind es nun also drei Handgranaten aus ehemaligen jugoslawischen Militärbeständen, die aufgetaucht sind. „Wir rechnen alle drei den Gruppierungen zu“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart, Aniello Ambrosio. Offiziell gemeldet hatte das Landeskriminalamt den Fund der zweiten, der aus Bad Überkingen im Oktober, nicht.
Durchsucht hat die Polizei nun auch die Wohnung eines 29-Jährigen. Gegen ihn werde im Zusammenhang mit Schüssen, die Ende Oktober in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) gefallen waren, ermittelt. Auch diese Tat steht im Zusammenhang mit der Serie von Gewalttaten. Er blieb jedoch auf freiem Fuß.
Das Landeskriminalamt arbeitet in einer Ermittlungskooperation mit den regionalen Polizeipräsidien zusammen, um die Aktivitäten der mehr als 500 jungen Männer zu unterbinden und so viele wie möglich von ihnen zu überführen. Sie sind entlang der Schienen Zuffenhausen – Göppingen auf der einen Seite und Ludwigsburg – Esslingen auf der anderen Seite angesiedelt.