Die Wilhelmsschule Untertürkheim muss aufwendig saniert werden. Der Start wurde auf Herbst 2021 verschoben. Foto: M. Kuhn

Ursprünglich sollte im Frühjahr 2021 mit der Sanierung des Wilhelmsschule begonnen werden. Nur wurde der Start auf September 2021 verschoben. Sechs Klassen werden dann in die Luginslandschule verlegt werden.

Untertürkheim - Die Wilhelmsschule gehört zu den traditionsreichsten Schulgebäuden in den Neckarvororten. Das Gebäude wurde vor 128 Jahren erbaut. Es wurde zwar vor allem nach Ende des Zweiten Weltkriegs renoviert, doch die vergangenen Jahrzehnte haben Spuren hinterlassen. Ein Gutachten, das die Firma Drees & Sommer vor fünf Jahren an allen Stuttgarter Schulen durchgeführt hatte, ergab am Hauptgebäude im Ortskern einen erheblichen Sanierungsbedarf. An dem denkmalgeschützten Gebäude müsse das Dachgebälk, die Fachwerkträger und die Fassade aufwendig saniert und zudem müssen die Elektrik und einige Fenster erneuert werden. An einer Seite des Schulgebäudes wurde deswegen bereits das Gebälk freigelegt. Der Gemeinderat hat bereits vor Jahren Mittel für die millionenschwere Sanierung bereitgestellt. Ursprünglich sollte mit den Bauarbeiten in diesem Herbst begonnen werden. Einige Grundschulklassen sollten in die Luginslandschule verlegt werden. Wegen der Corona-Pandemie wurde der Sanierungsbeginn dann auf März 2021 verschoben. „Seit Mitte Oktober ist nun klar, dass wir diesen geplanten Termin nicht halten können. Mit der Sanierung des Gebäudes werden wir erst in den Sommerferien 2021 beginnen können“, sagt Martin Thronsberens, der Pressesprecher der Landeshauptstadt.

Mittlerweile hat die Rektorin der Untertürkheimer Wilhelmsschule die Eltern der betroffenen Klassen über die Terminverschiebung und den geplanten Umzug der Klassen informiert. „Zum Schuljahresbeginn 2021/22 werden insgesamt sechs Klassen der Klassenstufen drei und vier in der Luginslandschule untergebracht“, berichtet Thronberens. Mit den Verantwortlichen der Luginslandschule wurde ein Raumkonzept abgestimmt. Die Schülerinnen und Schüler der Wilhelmsschule werden im Pavillon eins und zwei unterkommen und können wahrscheinlich auch von der neuen Schulmensa profitieren.

Die Bauexperten rechnen mit einer Bauzeit – und damit notwendigen Verlagerung der Schulklassen – von mindestens zwei Jahren. Das historische Gebäude soll für die kommenden Schulgenerationen fit gemacht werden. „Es erfolgt eine Fassaden- und Elektrosanierung des unter Denkmalschutz stehenden Altbaus. Stand November 2018 belaufen sich die veranschlagten Kosten für die Fassadensanierung auf 3,543 Millionen Euro und für die Elektrosanierung auf 2,932 Millionen Euro“, nennt Thronberens der Finanzrahmen. Allerdings müssen noch neuere Umplanungen berücksichtigt werden, die teilweise auch zu der Verschiebung des Baustarts geführt hätten. Neben der nachträglich gewünschten Nutzungsänderung, welche Vorteile für die Ganztagsbetreuung mit sich bringen wird, sei nun eine Lüftung in den Sanitärräumen des Untergeschosses erforderlich. Dies erfordert wesentliche Durchbrüche, die noch statisch abgeklärt werden müssen. Außerdem würden die geänderten Festlegungen des Landesdenkmalamts sowie die Vorgaben bezüglich des Brandschutzes die Überarbeitung bestehender Details erforderlich machen. Auch eine kürzlich erfolgte Baugrunduntersuchung habe Auswirkungen auf die Gründung der Fluchttreppe.

Bereits jetzt rüstet sich die Schule für die digitalen Herausforderungen. „Während des Lockdowns waren bei uns 80 Kinder ohne PC und sogar 40 Schülerinnen und Schüler ohne Internetanschluss Zuhause. Unsere Multimediabeauftragte kümmerte sich zügig um die Versorgung der Schülerschaft und wir konnten durch eine Spende bis dato ungefähr 20 Familien ausstatten“, sagt Konrektorin Theressa Schlappa und verbindet dies mit dem Dank an den Spender. „Nun warten wir auf 100 bestellte IPads, um im Falle eines erneuten Lockdowns die Kinder gut erreichen zu können und sie während des Fernunterrichts zu begleiten.“