Erfreuliche Kunde: Die Stadt will eine Außenstelle des Wirtemberg Foto: Mathias Kuhn

Was die Zukunft der Steinenbergschule betrifft, sind die Hedelfinger einen wichtigen Schritt weiter: Die Stadt will eine Außenstelle des Wirtemberg-Gymnasiums ansiedeln und skizziert einen Zeitplan.

Hedelfingen - Frohe Botschaft von der Stadt. Mit Spannung hatten die Bezirksbeiräte den versprochenen Bericht zur Zukunft der Steinenbergschule erwartet. Doch die für 15. Dezember geplante Sitzung fiel wegen der Pandemie aus. Ernüchterung zunächst. Doch das Schulverwaltungsamt informierte die Bezirksbeiräte auf schriftlichen Weg und bescherte ihnen einen positiven Jahresausklang. „Wir haben jetzt einen konkreten Zeitplan und das Projekt steht im Investitionsplan“, sagt Bezirksvorsteher Kai Freier erfreut.

Bereits der erste Satz im Bericht lässt das Herz der Lokalpolitiker höherschlagen. „Wir verfolgen weiterhin das Ziel, am Schulcampus Steinenberg neben der bestehenden Ganztagesgrundschule dauerhaft eine gymnasiale Präsenz mit leistungsfähiger Größe und einem guten, breiten und fachlichen Bildungsangebot zu etablieren.“ Am schnellsten ans Ziel käme man, wenn zunächst eine gymnasiale Außenstelle des Wirtemberg-Gymnasiums eingerichtet würde. Damit würde die Basis für ein langfristig stabiles gymnasiales Angebot gelegt. Bei entsprechender Schülerentwicklung könne sich dann die Außenstelle in einen selbstständigen Gymnasialstandort mit leistungsfähiger Größe entwickeln.

Doch wie sieht der Zeitplan aus? In der Steinenbergschule werden zurzeit Grundschüler im Ganztagesbereich und Vorbereitungsklassen unterrichtet. Zum Schuljahr 2022/2023 werden etliche Räume vorübergehend von der Wilhelmsschule Wangen genutzt. Die Wangener Schule wird saniert. Die Werkrealschulklassen sollen – Stand jetzt – etwas zwei Jahre lang Räume im Schulcampus Steinenberg beziehen. Diese Interimszeit will die Stadt nutzen, um „auf dem Weg zu einem dauerhaften gymnasialen Angebot in einem ersten Schritt ein schulformspezifisches, pädagogisches sowie darauf aufbauend eine räumliche Konzeption zu erarbeiten.“ Dazu wäre der Willen der Steinenbergschule und des Wirtemberg-Gymnasiums notwendig. Wegen des Abgangs des Rektors am Wirtemberg-Gymnasium sind die Planungen ins Stocken geraten.

Als zweiter Schritt würde dann ein räumliches Gesamtkonzept erstellt, das wiederum als Grundlage für die konkreten baulichen Planungen als dritten Schritt zum Gymnasium auf dem Steinenberg dient. Gedankliche Hilfestellung bekommt die Stadt von Studierenden der Hochschule für Technik Stuttgart. 16 angehende Architekten widmen sich im Rahmen ihres Master-Studiengangs gerade der Aufgabe „Schulcampus Steinenberg: Neubau eines Gymnasiums in Hedelfingen.“

Der neu gegründete „Förderverein Schulcampus Hedelfingen“ begleitet den Wettbewerb. „Die Studierenden arbeiten im Wintersemester ihre Konzepte aus und werden diese vermutlich im Februar ausstellen“, sagt Roger Schenk, CDU-Bezirksbeirat und einer von fünf Vorstandsmitgliedern im Förderverein. Das Schulverwaltungsamt gibt den Rahmen vor. „Für die Realisierung eines dreizügigen Gymnasiums müsste ein Neubau mit 2300 bis 2500 Quadratmetern Programmfläche erstellt werden.“ Die durch den Wegfall der Hauptschule frei gewordene Räume würden bei Weitem nicht ausreichen. Mit einer gemeinsamen Mensa und dem gemeinsam genutzten Sportbereich könne man zudem Synergieeffekte mit der Grundschule nutzen, meint Schenk.

Der Bedarf für eine Außenstelle eines Gymnasiums – das machen die Zahlen des Schulverwaltungsamts klar – sei vorhanden. In diesem Schuljahr sind 101 Jugendliche ins Wirtemberg-Gymnasium, 46 in andere Stuttgarter Gymnasien gewechselt. Das Wiggy bildet regelmäßig vier Fünfer-Eingangsklassen. Doch die befristete Baugenehmigung für die mobilen Container laufe aus. Bei deren Wegfall wären nur 3,5 Eingangsklassen möglich. Für die Einrichtung eines gymnasialen Angebots benötigt Hedelfingen 60 Schüler. Durch steigende Schülerzahlen und die Ansiedlung neuer Familien im Neckarpark werde dies erreicht, prognostiziert die Stadt. „Ein Gymnasium ist also notwendig. Mit dem Bericht sind wir jetzt einen großen Schritt weiter und haben endlich einen Fuß in der Türe“, freut sich Schenk.