Das Schulzentrum Freiberg soll neu geordnet werden. Foto: Iris Frey

Der Bezirksbeirat Mühlhausen hat in seiner Sitzung den Grundsatzbeschluss der Verwaltung zum Schulcampus Freiberg befürwortet. Er forder aber die Prüfung eines Neubaus der Hoover-Schule.

Freiberg - Das Schulzentrum Freiberg soll neu geordnet werden. Pläne und Überlegungen gibt es dazu schon seit geraumer Zeit. Im vergangenen Jahr gab es auch einen Runden Tisch dazu. Jetzt hat die Verwaltung einen Grundsatzbeschluss formuliert. Doch von verschiedenen Seiten gibt es hierzu noch Einwände und auch Vorschläge. Vertreter der Schulverwaltungsamts stellten im Bezirksbeirat Mühlhausen den Grundsatzbeschluss vor.

So soll die Bertha-von-Suttner-Gemeinschaftsschule mit ihren drei Zügen mit der Herbert-Hoover-Schule zusammengelegt werden. Das Eschbach-Gymnasium mit vier Zügen soll fünf erhalten. Die Helene-Fernau-Hornschule mit ihren 16 Klassen soll in der Zahl der Klassen so bleiben, ebenso der Schulkindergarten Abraxas mit seinen zwei Gruppen. Die Herbert-Hoover-Schule mit ihrer zweizügigen Grundschule soll eine dreizügige Ganztagsschule werden, zusätzlich mit der Außenstelle Mönchfeld, welche mit der Berta-von-Suttner-Schule zusammengelegt werden soll. Bei der Kreuzsteinschule mit ihren sieben Klassen müsse auf die Entwicklung noch geschaut werden. Diese sei abhängig vom Masterplan.

Im Frühjahr vergangenen Jahres seien die Ziele für eine dreizügige Grundschule im Ganztagsbetrieb in Freiberg gesteckt worden, die Erhöhung der Gymnasialzüge im Stuttgarter Norden. Pro Schule soll es ein Gebäude geben und eine möglichst ausgewogene Verteilung der großen Schulen, so das Ziel.

Unter den diskutierten Varianten hat sich die Verwaltung für die Variante vier entschieden: Diese bedeute einen Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule anstelle der Helene-Fernau-Horn-Schule. In das Gebäude der Herbert Hoover-Schule soll die Helene-Fernau-Hornschule mit dem Schulkindergarten ziehen. Das Eschbach-Gymnasium soll im Gebäude Eschbach fünf Züge erhalten und die Kreuzsteinschule bleibe in ihrem Gebäude Kreuzstein.

Somit sollen zwei Schwerpunkte im Campus gebildet werden: die Grundschule und das Eschbach-Gymnasium. 2016 war der letzte Grundsatzbeschluss gefasst worden, erklärte Philipp Forstner, Leiter des Schulverwaltungsamts im Bezirksbeirat. Die Mensa sei in Planung, stehe kurz vor dem Baubeschluss. So soll im ersten Quartal 2021 mit dem Bau begonnen werden. Dies fuße auf einem alten Grundsatzbeschluss. Demnächst werde die Ganztagesgrundschule vollständig aufgebaut sein. „Wir haben keine andere Möglichkeit, die Mensa so umzusetzen, weil wir die Essensversorgung brauchen“, so Forstner. Die Mensa sei nicht für alle Schulen gedacht, ursprünglich für die Gemeinschaftsschule und die Helene-Fernau-Horn-Schule. „Ich kann nicht alles auf Null stellen“, erklärte Forstner. Beim Grundsatzbeschluss gehe es darum, welche Schule, wie aufgestellt und wo auf dem Campus verortet werde.

Der Bezirksbeirat sprach sich für eine gute Lösung für alle Schulen aus. Angesichts unterschiedlicher Meinungen der Schulgemeinden, wurde auch nochmals nachgehakt. Michael Sommerer (FDP) begrüßte den Grundsatzbeschluss und hofft auf eine schnelle Umsetzung. Monika Kurfeß (CDU) verwies darauf, dass von den vier Schulleitungen, zwei nicht glücklich seien. Sie fragte, ob der Standort der Helene-Fernau-Horn-Schule zementiert sei und ob die Mönchfeldschule keine Rolle spiele. Auch die SPD forderte, die Helene-Fernau-Horn-Schule brauche ein gutes Gebäude. Das Haus der Hoover-Schule reiche nicht und fragte, ob ein neues Gebäude für die Hoover-Schule gebaut werden könne.

Forstner erklärte, die Mönchfeldschule spiele eine Rolle. Dort werde eine dreizügige Grundschule verortet. Man könne es auch drehen, dass Freiberg die Außenstelle und Mönchfeld der Hauptstandort sei und umgekehrt. Beim Gebäude der Hoover-Schule sei die Entscheidung offen. Dem Gemeinderat stehe es frei, dies zu präzisieren. „Wir sind da offen und nehmen es ernst“, so Forstner.

Der Bezirksbeirat stimmte mit zehn Ja-Stimmen und einer Enthaltung für den Grundsatzbeschluss. Mühlhausens Bezirksvorsteher Ralf Bohlmann fasste noch den Wunsch des Gremiums dazu, das Hoover-Gebäude gegebenenfalls abzureißen und neu zu bauen. In der Sitzung hatte der Schulleiter der Helene-Fernau-Horn-Schule, Michael Hirn, deutlich gemacht, dass im Grundsatzbeschluss ein Abriss und Neubau nicht präzisiert sei. Eine Entscheidung im Verwaltungsausschuss am Mittwoch wurde nicht getroffen, da dort der Tagesordnungspunkt abgesetzt worden war.