Nach den tödlichen Schüssen auf einen Mann aus Afghanistan in Wangen im Kreis Göppingen läuft die Aufarbeitung. Dem durch Messerstiche verletzten Polizisten geht es besser.
Dem Polizisten, der am Donnerstagmorgen in Wangen bei Göppingen durch Messerstiche schwer verletzt worden ist, geht es besser - im Kreis herrscht aber immer noch Unruhe. Laut Lisa Schröder, einer Sprecherin des Landeskriminalamts Baden-Württemberg (LKA), kann der Polizist womöglich noch an diesem Freitag das Krankenhaus verlassen. Ausgestanden sein dürfte die Geschichte für ihn damit aber noch nicht: Wahrscheinlich sei noch eine Operation nötig.
Nach Informationen unserer Zeitung handelt es sich um einen Familienvater mit drei Kindern. Das LKA bestätigt das aus Gründen des Persönlichkeitsrechts nicht. Der Polizist war am Donnerstag gemeinsam mit einem Kollegen zu einem Mehrfamilienhaus in der Hauptstraße gekommen, um dort einen 27-jährigen Asylbewerber abzuholen. Der Mann aus Afghanistan hatte eine Geldstrafe wegen einer Körperverletzung nicht bezahlt und sollte daher eine Ersatzfreiheitsstrafe antreten. Dabei attackierte er die Polizisten mit einem Messer.
Die Beamten eröffneten daraufhin das Feuer und erschossen den Angreifer. Es sollen fünf Schüsse gefallen sein. Der genaue Ablauf wird derzeit von den Ermittlern untersucht. An diesem Freitag soll der Verstorbene obduziert werden. „Die Spuren am Tatort sind gesichert und werden jetzt ausgewertet“, heißt es beim LKA.
Die Bürgermeisterin des 3200-Einwohner-Ortes, Mary-Ann Schröder (parteilos), äußert sich mittlerweile in einer Mitteilung, die auch als Ausdruck am Rathaus hängt. „Frau Bürgermeisterin Schröder und die gesamte Gemeindeverwaltung sind tief betroffen von den Vorfällen und wünschen dem verletzten Polizisten eine gute Besserung“, heißt es da. Man wolle klarstellen, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe. Man bedanke sich bei den Ersthelfern, der Polizei und den Rettungskräften für ihren Einsatz.
Hocketse am Wochenende
Der Übergang zur Normalität dürfte für den Ort nicht ganz einfach werden. An diesem Wochenende ist die Hocketse des Musikvereins geplant – direkt neben dem Tatort in der Ortsmitte. An Gesprächsstoff dürfte es dabei jedenfalls nicht mangeln.