Auf dem Saisonprospekt und der Website der Schlossfestspiele leuchtet das Schloss in den Farben der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Foto: Daniel Wiesmann/Schlossfestspiele

Der Ludwigsburger Intendant Jochen Sandig hat Höhepunkte der Saison 2021 vorgestellt. Die Homepage ist bunter und spielerischer, das Festival wird weiblicher, multimedialer und zugänglicher.

Ludwigsburg - Was hat Kultur mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen zu tun? Jochen Sandigwill in Ludwigsburg einen Dreiklang schaffen und hat schon vor seinem Amtsantritt in diesem Jahr die Schlossfestspiele neu als „Festival für Kunst, Demokratie und Nachhaltigkeit“ definiert. Wegen der Corona-Pandemie konnte der Großteil von Sandigs erstem Saisonprogramm nicht stattfinden. Am Donnerstag jedoch hat der Intendant „voller Zuversicht und Hoffnung“ online die ersten Veranstaltungen für das Festival 2021 (6. Mai bis 11. Juli) vorgestellt.

Drei Frauen werden dabei am Dirigentenpult stehen. Im Auftaktkonzert gibt Oksana Lyniv (wenige Wochen vor ihrem ersten Auftritt in Bayreuth) ihr Ludwigsburg-Debüt mit Beethovens „Pastorale“ und Mahlers „Lied von der Erde“. Die US-amerikanische Dirigentin und Sängerin Barbara Hannigan wird eine Residenz-Woche in Ludwigsburg gestalten – Höhepunkt ist am 4. Juli zum Abschluss ein langes „Chiaroscuro“-Konzert mit dem Festspielorchester. Das traditionelle Open-Air-Konzert bei Schloss Monrepos (mit Werken von Barber, Mendelssohn und Beethoven) dirigiert Alondra de la Parra; dass diese beliebte Veranstaltung 2021 nicht nur ein-, sondern dreimal gegeben wird, hat auch damit zu tun, dass man zunächst mit nur fünfzig Prozent der Kapazität geplant hat.

Tanzfreunde dürfen sich schon mal dreifach freuen. Gleich zwei Produktionen beschäftigen sich mit „Le Sacre du Printemps“: Pina Bauschs legendäre Choreografie ist in einer Interpretation von 18 afrikanischen Tänzerinnen und Tänzern vom 10. bis 12. Juli zu sehen, und Israel Galván verbindet Strawinskys Musik mit Flamenco (14./15. Mai). Außerdem ist ein Projekt von Lucinda Childs für eine Tänzerin und eine Cellistin über das Trauma von 9/11 zu erleben („The Day“, 27.-29. 5.).

Hinzu kommt die Barockoper „Il diluvio universale“ von Michelangelo Falvetti, am 28. Mai aufgeführt von der Cappella Mediterranea. Karten für die genannten Produktionen gibt es ab sofort bei den bekannten Vorverkaufsstellen und über die neue, sehr bunte und sehr spielerische Homepage des Festivals, die auch einzelne Veranstaltungen über eine „Digitale Bühne“ mit- und nacherlebbar macht. Die Künstler, betont der Intendant, werden vorzugsweise mit der Bahn anreisen, und aus den alten Programmheften kann man sogar Weihnachtssterne basteln. „Bei uns“, sagt Jochen Sandig, „kommt nichts weg.“

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