Wohin des Weges? Für manch Reisenden ist Stuttgart ein fremdes Pflaster. Wenn dann Haltestellenansagen fehlen, ist das ärgerlich. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Seit rund zwei Wochen fahren die Ersatzbusse für die S-Bahn ohne Ansage der Haltestellen. Das nervt ortsunkundige Reisende.

Stuttgart - Seit bald zwei Wochen schickt die Deutsche Bahn als Ersatz für das wegen der Stammstreckensanierung lückenhafte S-Bahn-Angebot in Stuttgart Busse auf die Strecke. Zwei Linien, die sich an der Haltestelle „Schleife“ der Uni Stuttgart in Vaihingen zum Umstieg verbinden, steuern oberirdisch jene Örtlichkeiten an, die die S-Bahn ansonsten im Tunnel verknüpft. Für Stuttgart-Kenner ist der Schienenersatzverkehr kein großes Problem, die Wege zu den Bushalten sind mit einer gelben Bodenlinie markiert, 60 Helfer in Warnwesten geben vor allem am Hauptbahnhof zusätzliche Orientierung. In manchen Bussen allerdings fehlt es dann an der Orientierungsmöglichkeit. Ortsfremde, und das sind in der Ferienzeit nicht wenige, sind an falschen Haltestellen aus dem Bus gestiegen, weil es in den Fahrzeugen weder eine Anzeige noch eine automatische Ansage oder einen Hinweis des Fahrers gegeben hat. Das sorgt für Verärgerung. „Die Ansage über das Mikrofon sollte für den Busfahrer eigentlich verpflichtend sein, wenn eine Bandansage fehlt“, sagt ein Fahrgast aus Düren, der mit anderen zu früh den Bus verließ. In Nordrhein-Westfalen würden die Halte bei einem Ersatzverkehr angesagt.

Probleme auf der längsten Linie

Der Bahn ist das Problem bekannt. „Die Bahn tut alles dafür, das während der Modernisierung der S-Bahn-Stammstrecke das Umsteigen zwischen S-Bahnen und Bussen möglichst problemlos läuft“, sagt ein Sprecher. Man habe ein Gesamtpaket geschnürt, zu dem auch zähle, dass die Fahrgäste über Routen und Halte informiert würden. Man arbeite daran, so die Antwort der Bahn auf die Anfrage unserer Zeitung, „dass bis Donnerstag, 12. August, in allen Bussen die Haltestellen automatisiert angesagt werden“. Die Frage, warum es bisher keine Ansage gab, bleibt unbeantwortet. Die Sperrung der Stammstrecke und ihr Ersatzkonzept hatte die Bahn über ein halbes Jahr akribisch vorbereitet.

180 Meter vor dem jeweiligen Halt solle die Bandansage laufen. „Bis dahin“, so der Sprecher, sei das Buspersonal angewiesen, die Informationen über Mikrofon und Lautsprecher anzusagen. Bei der Linie SEV 2 „funktioniert das nach unserer Einschätzung bereits nahezu einwandfrei“, so der Sprecher weiter. Die Linie SEV 2 (Schienenersatzverkehr 2) bedient drei Haltestellen: Vaihingen Bahnhof, Österfeld und Universität (Schleife). Entlang der deutlich längeren Linie SEV 1, die den Hauptbahnhof mit der Universität in Vaihingen verknüpft, liegen sechs Haltestellen. Zur Linie SEV 1 gab die Bahn keine Einschätzung zu den Ansagen des Personals ab.