Anwohner der Johannisbeerstraße fühlen sich im Kampf gegen die Nager von der Stadt im Stich verlassen.
Obertürkheim - Eigentlich würden viele Bewohner und Bewohnerinnen der Johannisbeerstraße die heißen Sommerabenden gerne in ihrem Garten verbringen: grillen, mit Freunden feiern und die Kinder im Grünen spielen lassen. „Wir haben uns hier ein kleines Paradies rund ums Haus eingerichtet, ein Wohnzimmer im Grünen“, sagt eine Hausbesitzerin. Ihr Garten ist gepflegt, Blumenrabatten schmücken die Ränder, in einer geschützten Ecke steht ein schmucker Pavillon, in der sich oft die Nachbarn trafen. Seit Frühjahr ist ihnen die Lust auf den Garten vergangenen. Ratten haben die Laube in Besitz genommen. Sie ist die Spielwiese der Nagetiere. Ein Video zeigt: Die Vierbeiner balancieren auf den Möbel, jagen auf den Tischen herum, erklimmen das Laubendach und schnüffeln in jede Ecke. „Wir haben alles Essbare und Dinge, die man anknabbern kann, weggeräumt“, sagt die Anwohnerin. Sie und auch die anderen Hausbewohner meiden den Garten, lassen dort nichts stehen und verbarrikadieren Fenster und Türen. Das Grundstück ist nun zwar bis zum Boden umzäunt, aber die Nager finden immer ein Schlupfloch oder klettern über Absperrungen. „Wir lassen unsere Enkel nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten“, sagt ihr direkter Nachbar. Die Anwohner sind in Aufruhr.
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