Die frühere Schwiegertochter der Queen, Sarah Ferguson. Foto: AFP/MARCO BERTORELLO

Sie ist längst keine „persona non grata“ mehr. Sarah „Fergie“ Ferguson findet sich in der Westminster Abbey unter den Windsor-Frauen, um sich von Queen Elizabeth II. zu verabschieden.

Es gab eine Zeit, da war Sarah Ferguson „persona non grata“ in der erweiterten royalen Familie. 2011 war die Ex-Frau von Prinz Andrew nicht einmal geladen, als Prinz William und Kate Middleton heirateten.

Wer hätte damals gedacht, dass „Fergie“, wie sie von der britischen Presse getauft wurde, nur ein Jahrzehnt später ganz selbstverständlich zum Staatsbegräbnis der Queen kommen würde?

Zusammen mit ihren Töchtern, den Prinzessinnen Beatrice und Eugenie, kam Sarah Ferguson am Montag zur Westminster Abbey. Allerdings ging sie zeitlich deutlich vor den „offiziellen“ Familienmitgliedern in die Kirche.

Sarah, die frühere Herzogin von York, hat sich zurückgekämpft. Zäh, still und lange Zeit unbemerkt. Heute ist es ein offenes Geheimnis, dass sie und Prinz Andrew sich trotz ihrer Scheidung im Jahr 1996 noch bestens verstehen. Sie sollen zusammen in Andrews Anwesen „Royal Lodge“ bei Schloss Windsor leben. 2018 lud Prinz Harry sie zu seiner Hochzeit mit Meghan Markle ein.

Wegen der Missbrauchsvorwürfe gegen Prinz Andrew haben sich in jüngster Zeit viele von dem Queen-Sohn angewandt. Sarah steht aber zu ihrem Ex-Mann, dem vorgeworfen wird, vor gut 20 Jahren eine Minderjährige - im Dunstkreis des US-Unternehmers Jeffrey Epstein - sexuell missbraucht zu haben. Andrew wendete ein Gerichtsverfahren in diesem Jahr ab, indem er eine hohe Abfindungszahlung leistete.

Queens Hunde gehen an Andrew und Sarah

Offenbar hatte Queen Elizabeth II. Sarah längst verziehen, wie öffentlich sie in den 1990er Jahren ihre Ehe mit Andrew explodieren ließ. Dass sie „Fergie“ wieder in ihr Herz geschlossen hatte, zeigt sich auch in einem Detail: Die Hunde der Monarchin, die Corgis Muick und Sandy, werden an der Prinzen und seine Ex-Frau gehen. Elizabeth II. hatte sie von ihrem zweitältesten Sohn geschenkt bekommen.

Nach dem Tod der Queen hatte sich Sarah Ferguson mit liebevollen Worten von ihrer früheren Schwiegermutter verabschiedet: „Mein Herz ist gebrochen“, schrieb die 62-Jährige. Sie würdigte die Lebensleistung der verstorbenen Monarchin. „Sie gab ihr ganzes Leben selbstlos den Menschen des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth.“

Dann wurde „Fergie“ sehr persönlich: „Für mich war sie die unglaublichste Schwiegermutter und Freundin. Ich werde ihr immer dankbar sein für die Großzügigkeit, die sie mir zeigte, indem sie mir selbst nach meiner Scheidung nah blieb. Ich werde sie mehr vermissen, als Worte beschreiben können.“