Bellezza (Mélissa Petit, in Weiß) wird bedrängt von Piacere (Cecilia Bartoli, in Rot), Tempo (Charles Workman, Mitte) und Disinganno (Lawrence Zazzo) Foto: Monika Rittershaus

Live und vor Ort: Die Salzburger Pfingstfestspiele eröffnen mit Händels Oratorium „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“ – und einer glänzenden Cecilia Bartoli.

Salzburg - Die Zeit hat immer Recht. Ihren Triumph feiert Georg Friedrich Händels frühes, während des Opernverbots 1707 in Rom entstandenes Oratorium „Il Trionfo del Tempo e del Disinganno“, und den Triumph der Zeit feiert auch das Publikum der Salzburger Pfingstfestspiele. Zwei Tage nach der Wiedereröffnung Österreichs für den Tourismus wirken die Straßen der Touristenstadt zwar noch ziemlich menschenleer, aber beim Eröffnungsabend am Freitag sind die Hälfte der Plätze im „Haus für Mozart“ belegt. Das jetzt konsequent umgesetzte Schachbrettmuster, das in ähnlicher Form schon beim Salzburger Sommerfestival 2020 praktiziert wurde, sorgt mit einer präzise versetzten Platzierung der knapp 800 Besucher für optimale Sicherheitsdistanzen und bringt diesen dennoch ein Stück weit das so lange vermisste Gefühl von gemeinsamer Kunstrezeption zurück. FFP2-Masken nimmt das Publikum für die pausenlosen zweieinhalb Stunden ebenso in Kauf wie den Nachweis von Test, Impfung oder Genesung bei der unaufgeregt-professionellen Einlasskontrolle.