Der Tunneldurschlag in 13 Metern Tiefe. Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Am Montagnachmittag wurde der Vortrieb für den 3,5 Kilometer langen S-21-Tunnel Bad Cannstatt mit einem Tunneldurchschlag in rund 13 Metern Tiefe unter dem Rosensteinpark erfolgreich abgeschlossen.

Bad Cannstatt - Das Milliardenprojekt Stuttgart 21 macht große Fortschritte. Am Stuttgarter Hauptbahnhof sind sie kaum zu übersehen, doch auch an weniger prominenter Stelle gehen die Arbeiten voran: Am Montag hat die Deutsche Bahn hat den Vortrieb für den 3,5 Kilometer langen Tunnel Bad Cannstatt mit einem Tunneldurchschlag in rund 13 Metern Tiefe unter dem Rosensteinpark erfolgreich beendet. Damit sind 85 Prozent der benötigten Tunnelröhren beziehungs 50 von insgesamt 59 Kilometern vorgetrieben.

Die Mineure hatten den Tunnel seit März 2014 von verschiedenen Angriffspunkten aus gegraben und haben den letzten Abschnitt am gestrigen Nachmittag mit dem Bagger durchgeschlagen. Dieses Teilstück umfasst eine rund einen Kilometer lange zweigleisige Tunnelröhre und ist vom Rand des Rosensteinparks aus gebaut worden. Damit besteht eine 3,5 Kilometer lange Verbindung zwischen dem künftigen Stuttgarter Hauptbahnhof und der stadtbildprägenden neuen Neckarbrücke in Bad Cannstatt.

„Durch den Tunnel Bad Cannstatt fahren die Züge künftig nicht nur in Richtung Nürnberg und Schwäbisch Hall, sondern auch zum Abstellbahnhof in Untertürkheim. So entsteht im Rahmen von Stuttgart 21 ein unterirdischer Schienenring, der einen flexiblen und hochleistungsfähigen Bahnbetrieb ermöglicht“, sagte Jens Bergmann, Vorstand Netzplanung und Großprojekte der DB Netz AG.

Tunnelpatin Simone Herrmann fügte hinzu, dass der Vortrieb des Cannstatter Tunnels ein wichtiger Meilenstein für dieses für Stuttgart und die Region so wichtige Projekt sei. „Die Mineure und alle Beteiligten können stolz sein, den Vortrieb des Cannstatter Tunnels so gut geschafft zu haben. Sie tragen damit auch zur Stadtentwicklung der Stadt Stuttgart und zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region bei“, sagte Herrmann.

Für den Bau des Tunnels Bad Cannstatt mussten im Bereich des Rosensteinparks im Februar 2018 sechs Bäume, auf denen der Juchtenkäfer vermutet wurden, gefällt werden. Nach Angaben der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH konnten die streng artengeschützten Insekten anschließend jedoch an keinem der Bäume nachgewiesen werden.