Sonia Alaghehband im Glück. Die 45-Jährige kann in Stuttgart nun etwas machen, was Frauen im Iran verboten ist: Sie wird Lokführerin. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Der S-Bahn Stuttgart fehlt Personal. Zugleich sollen geflüchtete Menschen in die Arbeitswelt integriert werden. In einem deutschlandweit einmaligen Modellprojekt von Land, Arbeitsagentur und Deutscher Bahn werden nun Geflüchtete zu Lokführern ausgebildet.

Mit gekonnten Handgriffen bedient Mohammad „Momo“ Mohammadi den Joystick und setzt die S-Bahn in Bewegung. Bereits früher in Teheran wollte der heute 39-Jährige unbedingt Lokführer werden. Doch durfte er als KfZ-Mechaniker die Züge lediglich reparieren. Vor zehn Jahren flüchtete er aufgrund der politischen Unruhen nach Deutschland, seit drei Jahren lebt er mit seiner Familie in Stuttgart. „Ich habe mich bereits 2015 bei der Bahn beworben, aber leider war dies damals noch nicht möglich“, erklärt Mohammadi.