Am Montag haben wieder zahlreiche Explosionen die ukrainische Stadt Kiew erschüttert. Foto: AFP/YASUYOSHI CHIBA

Der Montagmorgen beginnt für die Kiewer genau wie vor einer Woche: Mit russischem Beschuss. Bürgermeister Klitschko ruft die Hauptstädter dazu auf, Schutz zu suchen.

„Bleiben Sie in den Schutzräumen!“ warnte Bürgermeister Klitschko: Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Montagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Genau eine Woche nach schweren russischen Luftangriffen waren in der Stadt drei Explosionen zu hören. Laut Vitali Klitschko traf eine der Explosionen den Innenstadtbezirk Schewtschenkiwskyj.

Kurz zuvor hatten die Sirenen vor Luftangriffen gewarnt. Über die sozialen Netzwerke appellierte Kiews Bürgermeister die Hauptstädter, Schutz zu suchen. Ein Brand sei in einem Gebäude ausgebrochen, die Feuerwehr sei im Einsatz. Zudem seien mehrere Wohnhäuser beschädigt worden. Krankenwagen seien an Ort und Stelle. Es war zunächst unklar, ob es Opfer gab.

Am Himmel sei am Morgen wie vor einer Woche ein Feuerball zu sehen gewesen, berichtete eine Reporterin der dpa aus dem Zentrum. Womöglich war die ukrainische Luftabwehr aktiv gegen neue russische Angriffe. Bestätigt wurde dies nicht.

„Es zeigt nur ihre Verzweiflung“

Nach Angaben des ukrainischen Präsidialamtes wurde die Hauptstadt mit Angriffsdrohnen attackiert. „Die Russen glauben, das werde ihnen helfen, aber es zeigt nur ihre Verzweiflung“, erklärte der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak.

Am Montag vergangener Woche hatte die russische Armee Kiew und zahlreiche weitere Städte der Ukraine angegriffen. Dabei wurden mindestens 19 Menschen getötet und 105 weitere verletzt. Nach russischer Darstellung waren die massiven Angriffe, die vor allem auf Infrastruktur zur Energieversorgung abzielten, die Antwort auf die Explosion auf der Krim-Brücke, für die Russland den ukrainischen Geheimdienst verantwortlich macht.

Kremlchef Wladimir Putin warf danach dem ukrainischen Geheimdienst einen „Terroranschlag“ gegen die Brücke vor - und ließ dann die Raketen als Vergeltung abschießen. Dabei starben in Kiew und anderen Städten in der Ukraine mehr als ein Dutzend Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

Putin hatte am vergangenen Freitag gesagt, es seien bei den Angriffen nicht alle Ziele getroffen worden. Zugleich betonte er, dass er neue massive Schläge wie vor einer Woche nicht für nötig halte. Putin lässt Kiew und viele andere Städte seit Beginn seines Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar immer wieder mit Raketen und Drohnen beschießen.