Alexander Nawalny mit seiner Frau Julija an der Passkontrolle am Flughafen in Moskau Foto: dpa

Der Regimekritiker hat die Jugend auf seiner Seite. Ob das ausreicht gegen die Macht, ist fraglich, kommentiert Christian Gottschalk.

Stuttgart - Es ist in der Geschichte der weltweiten Revolutionen ja nicht gerade ungewöhnlich, dass politisch engagierte Menschen, die sich gegen das herrschende Regime auflehnen, erst einmal im Gefängnis landen – bevor sie dann später doch Erfolg haben mit ihrem Ansinnen. „Die Geschichte wird mich freisprechen“ hatte Fidel Castro 1953 erklärt, als er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Keine sechs Jahre später stand der Revolutionär an der Spitze Kubas ganz oben. Dieses Vorbild ist für Alexander Nawalny im Jahr 2021 so etwas wie ein letzter Hoffnungsschimmer. Dass der Kreml-Kritiker zunächst einmal im Gefängnis landen wird, ist beschlossene Sache.