In Russland kam es zu einer Festnahme (Symbolbild). Foto: StZ/StN

In Russland kommen mindestens 17 Menschen im Zuge einer Alkoholvergiftung ums Leben. Die Polizei nimmt einen Verdächtigen wegen mutmaßlicher Herstellung von Ersatzalkohol fest.

Moskau - In Russland sind mindestens 17 Menschen gestorben, nachdem sie mit hochgiftigem Methanol versetzten Ersatzalkohol getrunken hatten. Weitere 16 Menschen würden mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus behandelt, teilte der Gouverneur der Region Orenburg, Denis Pasler, am Freitag mit. Nach seinen Angaben wurden Spezialisten und Intensivärzte in die im südlichen Ural gelegene Region entsandt und bei allen Alkoholhändlern in dem betroffenen Gebiet Kontrollen gestartet.

Das örtliche Ermittlungskomitee meldete drei Festnahmen - darunter den Betreiber einer Produktionsstätte in Orsk, die den Ersatzalkohol vertrieben haben soll. Mehr als 1200 Flaschen wurden demnach beschlagnahmt. 

Viele können sich alkoholische Getränke nicht leisten

Pasler rief die Einwohner der Region auf, vorläufig keinen Alkohol zu trinken. „Bis die Ergebnisse der Kontrollen vorliegen, kann der Konsum von Alkohol lebensgefährlich sein“, zitierte ihn sein Büro im Messengerdienst Telegram. Bei einigen Opfern seien Methanol- Konzentrationen im Körper festgestellt worden, die die tödliche Dosis um das Drei- bis Fünffache überstiegen hätten.

Viele arme Bewohner der ehemaligen Sowjetunion greifen auf alkoholhaltige Parfüms, Gesichtswasser, Haushaltsreiniger oder Selbstgebranntes zurück, weil sie sich alkoholische Getränke nicht leisten können. Im Jahr 2016 starben in der sibirischen Stadt Irkutsk Dutzende von Menschen, nachdem sie auf der Suche nach billigem Alkohol einen mit Methanol versetzten Badezusatz getrunken hatten.