Senioren-Weltmeister und Nachwuchsförderer: Tariel Shavadze Foto: Privat

Der Kader ist noch breiter, die Lücken schließen sich: Fellbachs Ringern darf in der neuen Oberliga-Saison viel zugetraut werden – auch der Aufstieg?

In der vergangenen Saison haben sich die Ringer des SV Fellbach schon in der Oberliga behaupten können. Anders noch als bei vorheriger Gelegenheit auf dritthöchstem Level im Jahr 2018. Das Team findet sich mittlerweile auch auf diesem Niveau besser und besser zurecht. Immer mehr starke junge Kräfte, vorneweg aus der eigenen Talentschule, rücken nach. In der kommenden Runde, die für den SV Fellbach am 3. September bei der KG Dewangen/Fachsenfeld beginnen soll, darf erstmals etwa auch der deutsche B-Jugend-Meister Timur Demir unter Männern zulangen. Der Kader wird zusehends breiter. Die Lücken schließen sich. „Wir haben jetzt eine komplette Mannschaft und geben keine Punkte mehr einfach so ab“, sagt der Trainer Tariel Shavadze.

Die Besten in Fellbach sind mittlerweile die Besten in der Republik

Vor zwölfeinhalb Jahren ist der elfmalige georgische Meister mit seiner Sporttasche zum Engagement in der Silcherhalle in Fellbach angetreten. Seither hat der leidenschaftliche Fachmann an der neuen Wirkungsstätte eine Talentschule aufgebaut, die nicht nur im nationalen Ringkampfsport einen exzellenten Ruf genießt. Seit Ende 2017 steht ihm dabei Yasar Demir als Experte für die Freistildisziplin zur Seite. Tariel Shavadze seinerseits arbeitet auf hohem Niveau an den Fortschritten in der griechisch-römischen Stilart. Mit stetig wachsendem Erfolg. Die Besten in Fellbach sind mittlerweile die Besten in der Republik. Der Trainersohn Timur Demir, 14, ist Meister. Kevin Karl hat gar schon zwei deutsche Nachwuchstitel erobert, dazu als einer der Jüngsten im Juni auch an den U-17-Europameisterschaften in Rumänien teilnehmen dürfen. Der gerade erst 15-Jährige hat im Vorjahr seine Fertigkeiten auch schon unter Männern eingebracht. In der Oberliga. Eben dahin haben es die Athleten des SVF bereits geschafft, nachdem der Sportliche Leiter Thomas Heumann und der lange noch mitkämpfende Trainer Tariel Shavadze, 52, im Oktober 2011 einen Neuanfang unternommen hatten: ganz unten, in der Bezirksklasse. Jetzt sind sie ganz schön weit oben. Nicht auszuschließen, dass es für die talentierten Eigengewächse oder anderweitigen Mattenschüler des weithin geschätzten Tariel Shavadze mit der einen oder anderen Verstärkung in absehbarer Zeit noch höher hinausgehen kann. „Wir haben eine junge Mannschaft mit großer Perspektive. Vielleicht können wir auch noch in die Regionalliga aufsteigen“, sagt der zweimalige Senioren-Weltmeister (2017 und 2021).

Laszlo Molnar aus Ungarn will im Freistil für den SV Fellbach zupacken

Unterstützung braucht der aufstrebende Verbund vor allem noch unter den schweren Athleten im Freistil. „Dafür haben wir nach wie vor keinen Nachwuchsringer“, sagt Tariel Shavadze. Im vergangenen Jahr hat daher Mamuka Kordzaia die gewichtigen Herausforderungen in dieser Stilart übernommen. Davor war es Nodar Egadze, ein weiterer georgischer Landsmann. In wenigen Wochen soll Laszlo Molnar aus Ungarn für den SV Fellbach zupacken. Kandidaten für die zwei Plätze im Team, die Ringer aus dem Ausland besetzen dürfen, sind auch Renat Berezovskyi, 15, und Vasyl Zanfunshan, 17, aus der Ukraine. „Die beiden sind schon sehr, sehr stark“, sagt Tariel Shavadze, der wie stets bei Bedarf auch auf bestens ausgebildete Kämpfer aus seiner Heimat zählen kann.

Zuallererst setzen die Trainer mit Thomas Heumann aber auf jene Ringer, die sie selbst bestens ausgebildet haben. Von Timur Demir und Jan Kunst über Kevin Karl bis zu Moritz oder Paul Wahl. „Wir können noch viel erreichen“, sagt Tariel Shavadze.