Vor dem Urlaub sind sie noch grün – doch wie bleiben die Pflanzen das auch? Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt/Christoph Schmidt

Im Frühling haben sie ihre Köpfe aus der Erde gestreckt, jetzt lassen sie sie wieder hängen. Pflanzen im Topf, Garten oder Balkon kämpfen mit der Hitze. Doch wie kann man das heimische Grün in der Urlaubszeit vor dem Verdursten retten?

Stuttgart - Kaum ist der Sommer da, lassen die Blumen im Topf, auf dem Balkon oder im Garten schon die Köpfe hängen. Erst im Frühjahr hatten viele die freie Zeit genutzt, um zu gärtnern. Auch Kräuter, Tomatenstrauch und Bäume ächzen unter der Hitze. Doch wie überleben die Pflanzen den Sommerurlaub?

Martin Klatt, Artenschutzreferent beim Naturschutzbund (Nabu) Baden-Württemberg rät, Nachbarn oder Freunde darum zu bitten, die Pflanzen in dieser Zeit zu gießen. Helfen könne aber auch eine Tröpfchen-Bewässerung – oder anders gesagt: „ausgeklügelte Bewässerungssysteme, die per Pumpe auch an eine Regenwasserzisterne angeschlossen werden könnten. Ähnliche Systeme gebe es auch für Zimmerpflanzen.

Mal schnell retten, das geht nicht

Feuchtigkeit bleibt am besten im Boden, wenn die Sonne nicht unmittelbar auf ihn brennt, sagt Klatt. „Wer also beständig Unkraut jätet und den Boden zwischen den Pflanzen offen hält tut den Gartenpflanzen nichts Gutes“, warnt der Experte. Den Boden permanent mit einer Mulchschicht aus Schnittgut, zum Beispiel vom Rasenmähen, bedeckt zu halten, sei wichtig. Dabei gehe es jedoch grundsätzlich darum, wie der Garten behandelt wird: „Mal eben vor dem Urlaub das Grün retten, ist nicht so einfach“, sagt Klatt.

Ist die Pflanze kurz vor dem „Verdursten“, ist der sogenannte permanente Welkepunkt überschritten, erklärt Klatt. „Das heißt, die Blätter hängen ohne innere Spannung und schlimmstenfalls getrocknet herunter“, macht er deutlich. Das hänge mit der Wasserkapazität des Bodens zusammen. Kommt die Pflanze mit ihren Wurzeln nicht mehr an Wasser, vertrockne sie zwangsläufig.

Wasser muss an die Wurzel

Ungünstig sei es auch, die Garten- und Balkonpflanzen während des heißen Tages zu gießen. „Denn da verdunstet sehr viel Wasser“, erklärt Klatt. Er rät auch davon ab, den Schlauch als Regenspender aufzudrehen. Besser sei es, die Wurzeln gezielt zu bewässern, denn da gehöre das Wasser schließlich hin.