Nach rund 21 Jahren ist Schluss: Vodafone stellt die MMS ein. Bevor es Smartphones mit Internetfunktion gab, war die MMS der beste Weg, seine Bilder per Handy zu verschicken.
Katzenfotos per Kurznachricht schicken: Das war eine digitale Innovation im April 2002, als Vodafone die MMS in Deutschland einführte. Doch nun drehen die großen Telefonkonzerne dem veralteten Multimedia Messaging Service den Saft ab. Vodafone prescht voran. Von diesem Dienstag an ist endgültig Schluss mit der MMS. Die Telekom will den Dienst zum Jahresende einstellen.
Das hat einen guten Grund: Kaum jemand verschickt noch Bilder und Videos mit dem Retro-Dienst. Mittlerweile haben Smartphones den Job übernommen mit Messenger-Apps wie WhatsApp, Telegram und Signal. Fotos per MMS über das GPRS-Netz zu verschicken, ist antiquiert.
Vor 21 Jahren sah das noch ganz anders aus. Zu dieser Zeit waren Smartphones mit Internetfunktion noch Mangelware. Die MMS war daher eine praktische Ergänzung zur SMS und meist die einzige Möglichkeit, seinen Freunden lustige Bildchen per Handy zu übermitteln. Auch Videos ließen sich senden. Allerdings war die Qualität meist sehr schlecht und die Clips ziemlich kurz. Denn die Größe einer MMS ist auf maximal 300 Kilobyte beschränkt, was für Multimedia-Dateien sehr wenig ist.
Teure Strandfotos aus dem Ausland
Außerdem ist der Dienst ziemlich teuer. Wer in den vergangenen Jahren eine MMS verschickt hat, der musste mit Gebühren von 39 Cent rechnen, also dem doppelten Preis, den man in der Regel für eine SMS zahlte. Ein Strandfoto aus dem Ausland kostete aufgrund der Roaminggebühren auch schnell Mal mehrere Euro.
Laut Vodafone hatte die MMS ihren Höhepunkt vor rund zehn Jahren erlebt. „Im Dezember 2012 sausten deutschlandweit rund 13 Millionen MMS durch das Vodafone-Netz“, heißt es in einer Mitteilung des Mobilfunkanbieters. Zur gleichen Zeit seien rund 1,5 Milliarden SMS verschickt worden. Seither sei die Zahl der versendeten MMS stetig geschrumpft auf rund vier Prozent der Menge.