Italien: Der Kirchturm der Pfarrkirche Sankt Katharina stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er ist das letzte sichtbare Überbleibsel des Dorfes Graun, das 1950 geflutet wurde. Drei Jahre hatten die Einwohner Zeit, in höhere Lagen umzuziehen. Foto: Wikipedia commons/Noclador/CC BY-SA 4.0

Überall auf der Welt verbergen Stauseen – wie der Reschensee in Südtirol – einstige Dörfer, die im Wasser versunken sind. Vor allem die steinernen Kirchen sind mit ihren Glockentürmen so hoch und massiv, dass sie an die früheren Bewohner erinnern.

Bozen/Graun - Das Dorf Graun im Vinschgau (Südtirol) versank 1950 in den Fluten des Reschensees. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte der Montecatini-Konzern gegen den Willen der Einwohner die Stauung des Sees zur Stromgewinnung durch. Die Gebäude der alten Siedlung mussten abgetragen werden, bevor Graun nach und nach unterging.

Die Kirche des Ortes , St. Katharina, wurde gesprengt, nur der denkmalgeschützte Turm aus dem 14. Jahrhundert blieb erhalten. Wegen Instandhaltungsarbeiten wurde jüngst Wasser aus dem Stausee abgelassen. Es sank so tief, dass Ruinen gefluteten Dorfes wieder zum Vorschein kamen.

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Wenn Orte im Wasser verschwinden

Graun ist nur einer von vielen Orten, die wegen des Baus von Stauseen oder Naturkatastrophen überflutet wurde. In unserer Bildergalerie stellen wir einige dieser versunkenen Stätten vor.