Steht überraschend fest an Kevin McCarthys Seite: Marjorie Taylor Greene, eigentlich selbst für extreme Positionen bekannt. Foto: dpa/Andrew Harnik

Kevin McCarthy versucht, sich zum „Speaker of the House“ wählen zu lassen – vier, fünf, sechs Mal. Doch 20 Abtrünnige verweigern ihm die Gefolgschaft. Die Bilder eines turbulenten Abends.

Grüppchen überall, es wird geflüstert, diskutiert, gestritten: Auf der einen Seiten scharen sich die abtrünnigen Republikaner um Lauren Boebert und Matt Gaetz, vergleichsweise junge, dafür besonders extreme Abgeordnete, die gegen das „Establishment“ angetreten sind und jetzt den Aufstand üben. Ihre Gegner versammeln sich um Kevin McCarthy, der stur versucht, sich zum „Speaker of the House“ wählen zu lassen“: vier, fünf, sechs Mal – ohne Erfolg.

Der Machtkampf der Republikaner im US-Repräsentantenhaus, er ist noch immer nicht entschieden – am Donnerstagmittag geht er in die nächste Runde. In sechs Wahlgängen hatte McCarthy die erforderliche Mehrheit verfehlt, die er bräuchte, um Vorsitzender der Kammer zu werden. Völlig offen, ob es der 57-Jährige bis zur kommenden Sitzung schafft, seine Partei hinter sich zu vereinen.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Abtrünnigen aufgerufen, ihre Blockadehaltung aufgerufen – doch die verweigern ihm offenbar die Gefolgschaft.

Wie es jetzt weitergeht? McCarthy könnte versuchen, mit den Demokraten Verhandlungen aufzunehmen – damit diese ihm durch Enthaltungen in ihren Reihen zu einem Wahlsieg verhelfen könnten. Vielleicht findet sich auch ein Kompromisskandidat, hinter dem sich auch die Abtrünnigen versammeln könnten. Das setzt aber voraus, dass McCarthy zum Rückzug bereit ist. Ob es am Donnerstag eine Entscheidung gibt? Völlig unklar.

Die emotionalen Szenen aus dem „House“ – in unserer Bildergalerie!