Wenn das eigene Kind zu früh kommt, zählt jede Sekunde. Die Rems-Murr-Kliniken und das Rote Kreuz investieren in mehr Sicherheit – von Anfang an.
Der erste Weg ins Leben ist manchmal der schwerste. Wenn Früh- oder kranke Neugeborene nach der Geburt sofort intensivmedizinisch versorgt werden müssen, entscheidet der Transportweg über Stabilität, Sicherheit und manchmal über Leben und Tod.
Damit dieser Weg in Zukunft noch sicherer wird, haben die Rems-Murr-Kliniken gemeinsam mit dem DRK-Rettungsdienst im Rems-Murr-Kreis ein neues elektrohydraulisches Fahrgestell für den Transportinkubator in Betrieb genommen. Das berichten beide Einrichtungen in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Anschaffung sei Teil einer umfassenden Strategie zur Optimierung der neonatologischen Notfallversorgung im Kreis.
Hightech-Inkubator: Sanfter Transport für Frühgeborene
Der Transportinkubator selbst ist ein kleines Hightech-Wunder auf vier Rädern: beheizt, stoßgedämpft, überwacht. Beatmung, Temperaturkontrolle, medizinische Versorgung – alles integriert. Damit wird aus dem Rettungswagen eine rollende Intensivstation für die Kleinsten. Das neue Gestell sorgt dabei für eine besonders sanfte Lagerung, weniger Erschütterungen und ein mühloseres Handling beim Ein- und Ausladen.
Ziel ist es, den empfindlichen Organismus der Frühchen so wenig wie möglich zu belasten und gleichzeitig eine lückenlose medizinische Versorgung sicherzustellen. Denn gerade bei unterentwickelten Lungen, instabilen Kreisläufen oder niedrigem Geburtsgewicht kann jede Minute ohne optimale Betreuung kritisch sein.
Steigender Bedarf: Effiziente Notfalltransporte für Frühgeborene
„Mit 3000 Geburten an unseren beiden Rems-Murr-Kliniken und mehr als 100 Transporten jährlich sind wir auf ein schnelles, sicheres und schonendes Transportnetzwerk angewiesen“, betont Professor Ralf Rauch, Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin in Winnenden. Der Bedarf an spezialisierten Notfalltransporten steigt, auch weil Frühgeborene immer häufiger überleben – dank moderner Medizin.
Neben dem neuen Gestell wurde auch in ein verbessertes Rückhaltesystem für die Neugeborenen investiert. So können sie bereits während der Fahrt nahezu alle Leistungen erhalten, die auch auf einer stationären Kinderintensivstation verfügbar sind. Das medizinische Personal kann lebenswichtige Maßnahmen sofort einleiten, Überwachung und Beatmung inklusive.
Frühgeburten: Fachpersonal sichert professionelle Baby-Notfalltransporte
Besonders geschultes DRK-Personal sorgt dafür, dass der sensible Transport professionell abläuft. Alle Mitarbeitenden, die mit dem Inkubator arbeiten, haben eine spezielle Zusatzausbildung durchlaufen, heißt es in der Mitteilung. Auch Notärztinnen und Notärzte mit neonatologischer Erfahrung stünden bereit.
Für Steffen Schwendemann und Dominik Bohn, verantwortlich für Aus- und Fortbildung beim DRK-Rettungsdienst Rems-Murr, ist die neue Technik mehr als nur ein Upgrade: „Eine Investition in das Leben. Der Schutz der Kleinsten ist eine der sensibelsten Aufgaben im Rettungsdienst.“ Und weiter: „Mit dem neuen System setzen wir ein starkes Zeichen für moderne, patientenorientierte Notfallmedizin in der Region.“