Die Einfuhrpreise steigen – viele Bereiche sind davon betroffen. (Symbolbild) Foto: dpa/Moritz Frankenberg

So stark ist der Einfuhrpreis seit 1974 nicht gestiegen: Importierte Waren sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um über 30 Prozent teurer geworden.

Der Preisauftrieb aus dem Außenhandel hält an. Im März stiegen die Preise für nach Deutschland importierte Waren zum Vorjahresmonat um 31,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste Zuwachs seit dem Jahr 1974. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 28,6 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Einfuhrpreise um 26,3 Prozent gestiegen.

Nach wie vor legen die Energiepreise besonders stark zu. Importierte Energie war im März 160,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Hauptgrund ist ein starker Anstieg der Erdgaspreise, die sich im Jahresvergleich mehr als vervierfachten. Der Zuwachs um 304,3 Prozent ist laut Statistikamt ein Rekordanstieg. Rohöl und Mineralölprodukte wie Benzin waren ebenfalls erheblich teurer. Importierter Strom verteuerte sich um 440,8 Prozent zum Vorjahresmonat, eingeführte Steinkohle war 307 Prozent teurer.

Einfuhrpreis Einfluss auf Verbraucherpreis

Die Einfuhrpreise stellen eine von mehreren Preisstufen dar, die Einfluss auf die Verbraucherpreise haben. An letzteren richtet die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik aus. Aufgrund der aktuell sehr hohen Inflation hat die EZB ihre Wertpapierkäufe bereits verringert. Derzeit scheint die EZB für den Sommer eine erste Zinsanhebung anzupeilen.