Ludwigsburg spielt in Sachen Film nicht nur wegen seiner angesehenen Akademie eine große Rolle. Auch einige Orte in der Region sind immer wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Einige besondere Beispiele.
Jens Gutfleischs Job ist es, Regisseure und Filmproduzenten in die Region Stuttgart zu locken. „Wir haben hier urbane Gegenden, aber auch historische Bauten und eine spannende Topografie“, betont der Leiter der Film Comission, die Teil der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart ist. Immer wieder habe es Ludwigsburg und die Umgebung auf die große Leinwand geschafft – und das solle auch künftig so sein.
Dazu beigetragen haben in den vergangene Jahrzehnten die Ludwigsburger Schlösser. Das Schloss Favorite etwa war Drehort für die SWR-Talksendung Nachtcafé, das Residenzschloss unter anderem in „Das unbezähmbare Herz“ (2002) zu sehen.
Ludwigsburger Drehorte
Aber nicht nur die historischen Bauten wurden in Ludwigsburg bereits zur Kulisse. In gleich mehreren Filmen wurden Orte in Ludwigsburg im Film zum Club. Allen voran die Studentenkneipe Flint, die im Kinospielfilm „Freier Fall“ (2013) als Motiv für einen Club und die entsprechenden Toiletten herhalten muss. Im Zentrum der Handlung: zwei junge Polizisten, die sich ineinander verlieben. In den Hauptrollen: Hanno Koffler und Max Riemelt.
Nur wenige Kilometer von Ludwigsburg entfernt – am Güterbahnhof in Kornwestheim – wurde außerdem der Film „Novemberkind“ (2007) gedreht. Im Mittelpunkt des Dramas: die 25 Jahre alte Inga (gespielt von Anna Maria Mühe), die damit konfrontiert wird, dass sie als Kind von ihrer Mutter in der DDR zurückgelassen wurde.
Ludwigsburg mit Nebenrolle in „Die Kirche bleibt im Dorf“
So manch einer dürfte sich außerdem auch an den schwäbischen Kinofilm „Die Kirche bleibt im Dorf“ erinnern, der auf eine erfolgreiche SWR-Serie folgte. Im Mittelpunkt der Handlung: der Zwist zwischen den beiden Dörfern Oberrieslingen und Unterrieslingen. In Ludwigsburg wurde das Nierenzentrum als Kulisse für eine Geschlossene Anstalt genutzt.
Auch einige andere Orte in der Region wurden bereits zum Drehort. Unter anderem am Johannes-Kepler-Gymnasium in Stuttgart wurde bereits gedreht – für den Film „Einer wie Bruno“. In der Hauptrolle des 2010 veröffentlichten Films: Christian Ulmen. Er spielt einen Vater mit Behinderung, der von seiner Tochter betreut wird.
Doch welche Vorteile bietet die Region aus Sicht von Gutfleisch auch für künftige Filmprojekte? „Viele Orte sind noch nie auf der großen Leinwand zu sehen gewesen“, erklärt er. Die Region Stuttgart sei nicht so „überdreht“ wie andere Teile Deutschlands. Er und seine Kolleginnen und Kollegen beraten Filmschaffende über Drehorte und Förderfragen. „Wir fungieren oft als Türöffner“, sagt Gutfleisch. Die Einrichtung gehöre auch deshalb zur Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, weil der Film ein „Wirtschafts- und Innovationsfaktor sei“, erklärt Gutfleisch. Die Region profitiere, wenn vor Ort investiert und gedreht werde. Außerdem gebe es Synergieeffekte – etwa in Hinblick auf Künstliche Intelligenz.
Laut Gutfleisch sei mit der Einrichtung auch „The Grand Tour“ von Amazon Prime für eine Folge nach Ludwigsburg geholt worden. Das Magazin, dass 2016 an den Start ging, blickt auf die spektakulärsten Autos, Motorsportler und testet verschiedene Fahrzeuge.
Drehort Ludwigsburg und Umgebung – Auswahl und Überblick
- „Das unbezähmbare Herz“ (2002)
- „Freier Fall“ (2013)
- „Novemberkind“ (2007)
- „Die Kirche bleibt im Dorf“ (2012)
- „The Grand Tour“
Neues Filmprojekt in der Region Stuttgart
Gutfleisch freut sich aber vor allem, über ein neues Filmprojekt sprechen zu dürfen: „Die Stuttgarter Filmproduktion East End Film dreht zusammen mit dem SWR im Herbst 2024 das Jugenddrama ,Nukki’ in der Region. Hier verliebt sich ein 16-Jähriger in ein türkischstämmiges Mädchen und konvertiert zum Islam. Leonardo Cariglino ist für Regie und Drehbuch verantwortlich.“ Filmfans aus der Region dürfen also gespannt sein, welche Orte auch künftig auf der Leinwand oder im TV zu sehen sein werden.