Klaus Rurländer ärgert sich darüber, dass Fahrzeuge im oberen Teil der Gablenberger Hauptstraße nicht auf dem Gehweg stehen dürfen. Foto: Steegmüller

Anwohner fordert von der Verkehrsüberwachung mehr Solidarität.

Stuttgart-Ost - Autos, die auf dem Bordstein stehen, und dadurch Gehwege blockieren, sind normalerweise ein Dorn im Auge der Anwohner. Im oberen Teil der Gablenberger Hauptstraße ist das Gegenteil der Fall. Seit Jahren kämpft dort Klaus Rurländer dafür, dass Fahrzeuge an zwei kleinen Grünflächen eben genau so abgestellt werden dürfen.

Bislang blieben seine Beschwerden ohne Erfolg. Regelmäßig tauchen Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung Stuttgart in dem Wohngebiet im Stuttgarter Osten auf, um Strafzettel zu verteilen. Mit 20 Euro werden die Falschparker zur Kasse gebeten. „Teilweise sind sie schon um 7 Uhr unterwegs, bevor die Leute zur Arbeit fahren.“ In dieser Woche tauchten die Ordnungshüter erst gegen 11 Uhr auf. Auch dafür hat der 73-Jährige kein Verständnis. „Zumindest in Zeiten der Corona-Krise sollte die Stadt sich solidarisch zeigen und die Leute nicht nur abkassieren. Sie bleiben zurzeit tagsüber daheim, arbeiten im Homeoffice und werden dafür auch noch bestraft. Das ist Abzockerei. Schließlich müssen sie ihr Auto ja irgendwo abstellen“, sagt Rurländer. Nicht nur im Stuttgarter Osten hätten die Bürger keine Wahl. „Was will man machen, wenn es keine freien Parkplätze gibt?“ Zumal sich im Wohngebiet oberhalb der Alten Schule die Situation durch die Einführung des Parkraummanagements nochmals verschärft hat. Das Problem der Anwohner: Es gilt dort nicht. „Viele Betriebe nutzen das aus und stellen ihre Fahrzeuge hier ab.“

Wenig Platz für die Feuerwehr

Der Rentner, der in der Gablenberger Hauptstraße wohnt, muss indes selbst nie nach Parkplätzen suchen. „Mir steht eine Stellfläche in einer Doppelgarage zur Verfügung, mache mich aber für meine Nachbarn stark.“ Er könne es nicht nachvollziehen, dass sich die Stadt querstellt und das Gehwegparken nicht erlaubt. „Auf der anderen Straßenseite haben Fußgänger zwei Meter Platz. Wenn Autos regulär abgestellt werden würden, kämen kein Rettungswagen und auch die Feuerwehr nicht mehr durch.“ Zumal der Gehweg an den Grünflächen von Passanten nicht genutzt wird. „Die kleinen Parks werden von der Stadt sowieso nicht richtig gepflegt, sind bessere Hundeklos“, sagt Rurländer.